Digitale Diagnostik - zwei Sensor- und Algorithmus-Experten setzen auf medizingenaue Messungen: ams Osram, österreichisch-deutscher Sensor- und Halbleiterspezialist, nutzt die Digital-Health-Kompetenz des Schweizer Technologiezentrums CSEM für präziser Hard- und Software in medizinischen Wearables.
Der Sensorik- und Halbleiter-Hersteller von Ams Osram und das Centre Suisse d'Electronique et de Microtechnique (CSEM), Pionier in der Entwicklung energiesparender, drahtloser Sensortechnik und KI-gestützter Signalverarbeitung, gehen eine strategische Partnerschaft ein. Die gemeinsame Entwicklungsarbeit soll noch präzisere und kleinere Bauteile und Sensoren für die Vitaldatenmessung in Wearables und Monitoring-Systemen für Medizin und Gesundheit hervorbringen und die Datenanalyse über Algorithmen der künstlichen Intelligenz verbessern.
Im Zentrum der Zusammenarbeit stehen optische Sensoren wie PPG-Module (Photoplethysmografie). In Smartwatches und medizinischen Armbändern ermitteln sie Parameter wie Puls, Herzfrequenzvariabilität oder Sauerstoffsättigung – und das mit einer sehr hohen Messgenauigkeit. Ergänzt werden diese Module durch weitere Biosensoren wie EKG und Temperatursensoren, sodass die Hardware vielseitig und für komplexe physiologische Analysen nutzbar ist, teils auch mit medizinischer Zertifizierung.
Ams Osram ist einer der führenden Sensorikentwickler- und Hersteller für Wearables, von einzelnen Sensoren bis hin zu elektronischen Modulen und Systemen unterstützt der Elektronik-Zulieferer mittlerweile auch softwareseitig, insbesondere im Hinblick auf die Auswertung von Vital- und Bilddaten im Bereich Healthcare. Das CSEM ist seit über 10 Jahren ISO 13485-zertifiziert und steuert neben einem umfassenden Enwicklungsansatz für optische Sensoren und deren hochwertige Signalerfassung auch eine umfassende Expertise in der Entwicklung von Algorithmen bei, die physiologische Parameter schätzen. Mit Methoden der künstlichen Intelligenz werden Rohdaten direkt im Sensor bzw. Wearable oder in der Cloud ausgewertet und für medizinische Zwecke validiert.
Entwicklungs-Toolchains und Referenzdesigns aus CSEM-Laboren sollen über die Kooperation mit ams Osram die Integration während des Entwicklungsprozesses einfacher machen und die Zeitspanne zwischen Produktentwicklung und klinischer Anwendung verkürzen. Zwar hat auch ams Osram einige selbstentwickelte und durchaus beachtenswerte Software- und Algorithmenbausteine im Angebot, das Hauptaugenmerk im Bereich »Vitals Sign Monitoring« liegt aber auf der Hardware-Entwicklung. Die Kooperation darf dahingehend als Weg gedeutet werden, das notwendige Zusammenspiel von Hard- und Software in medizinischen Wearbales auf beiden Seiten auf einem hohen Niveau zu halten.
So sagt ams Osram sagt in einer entsprechenden Meldung: »Diese Partnerschaft kombiniert die optischen und digitalen Produkte von ams-Osram für eine ausgezeichnete Datenerfassung mit der fortschrittlichen Expertise von CSEM bei Low-Power-Sensorik, Signalverarbeitung und physiologischer Algorithmenentwicklung«.
Die gemeinsame Arbeit bündelt also die Hardwarekompetenz von ams Osram mit dem CSEM-Fokus auf fortschrittliche Algorithmen: Der technologische Schulterschluss wird Wearable-Entwicklern aus den Bereichen Medizin, Sport und Gesundheit Zugang zu robusten, validierten Bausteinen für die kontinuierliche Überwachung von Vitaldaten geben und könnte die Aussagekraft medizin-naher Wearables auf Medizingeräteniveau heben. Damit wäre eine der aktuell hinderlichsten Hürden in der Verschmelzung zwischen Wearables und Medizintechnik beseitigt und würde sowohl Patienten, Ärzten und Versorgern eine personalisierte Diagnostik mit medizinischer Genauigkeit erlauben. (uh)