Ein einheitlicher Standard für den vernetzten OP-Saal: GE Healthcare wird Mitglied bei OR.Net e.V. und will damit die Entwicklung des SDC-Protokolls unterstützen. Ziel ist die Verbesserung der Konnektivität von Medizinprodukten und die Optimierung klinischer Arbeitsabläufe mit digitalen Workflows.
GE HealthCare, ein weltweit führender Medizintechnikhersteller, hat seine Mitgliedschaft bei OR.Net e.V. bekannt gegeben. Die Organisation widmet sich der Förderung von Geräteintegration und Interoperabilität in der Medizintechnik über das Service-oriented Device Connectivity (SDC)-Protokoll, das eine nahtlose Kommunikation zwischen medizinischen Geräten ermöglicht – auch zwischen Geräten unterschiedlicher Hersteller.
Der OR.NET e.V. |
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entstand aus dem gleichnamigen Forschungsprojekt, das von 2012 bis 2016 unter Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführt wurde. Über 50 Projektpartner aus Industrie, Forschung und Kliniken arbeiteten an der Entwicklung eines offenen Standards für die Vernetzung medizinischer Geräte. Die Ergebnisse wurden 2018 in Form der ISO/IEEE 11073 SDC-Standards veröffentlicht und markieren einen wichtigen Schritt für die Interoperabilität in der Medizintechnik. |
OR.Net-Geschäftsführer Sebastian Bürger freut sich auf die Zusammenarbeit mit GE Healthcare, immerhin reiht sich das weltweit tätige Unternehmen in eine lange Reihe von Medizintechnikfirmen wie Aesculap, B.Braun, Carl Zeiss, Dräger, Philips, Richard Wolf oder Steute ein, um nur einige der schon aktiven Mitglieder zu nennen.
»Das Engagement von GE Healthcare für offene Standards und Interoperabilität passt perfekt zu unserer Mission, die nahtlose Konnektivität in klinischen Umgebungen über den SDC-Standard voranzutreiben,« so Bürger.
Zusammenarbeit für offene Standards in der Medizintechnik
Das SDC-Protokoll basiert auf den ISO/IEEE 11073-Standards und erleichtert den sicheren und zuverlässigen Datenaustausch zwischen medizinischen Geräten. Dies ist entscheidend für integrierte klinische Umgebungen, in denen Geräte direkt miteinander kommunizieren und sich effektiv koordinieren können. Die Mitgliedschaft von GE HealthCare soll die Entwicklung von Standards für verschiedene Gerätetypen beschleunigen und deren Marktakzeptanz fördern.
Die Integration vernetzter medizinischer Geräte verspricht zahlreiche Vorteile: Sie vereinfacht Arbeitsabläufe, steigert die Effizienz und stellt »Big Data« für eine verbesserte klinische Entscheidungsfindung bereit. Besonders in sensiblen Bereichen wie Operationssälen (OP) und Intensivstationen (ITS) soll der Echtzeit-Datenaustausch und die externe Steuerung über das SDC-Protokoll die Patientensicherheit erhöhen.
Alla K. Woodson, General Manager für Anästhesie bei GE HealthCare, betont: »Durch die Etablierung von Standards für die Integration und Interoperabilität von Anästhesiegeräten, Infusionspumpen und Patientenmonitoren können diese Geräte direkt miteinander kommunizieren und relevante Daten nahtlos austauschen. Dies verbessert die klinische Entscheidungsfindung und verringert das Risiko von medizinischen Fehlern.«
Flexibilität für die Zukunft der Patientenversorgung
Neben der Verbesserung der aktuellen Versorgung setzt GE HealthCare auf zukunftsweisende Technologien wie das Internet of Medical Things (IoMT). Neal Sandy, General Manager für Überwachungslösungen bei GE HealthCare, erklärte: »Die Patientenversorgung entwickelt sich ständig weiter. Unsere Investitionen in FlexAcuity-Angebote unterstützen die Monitoring-Anforderungen von heute und morgen. Die Einbeziehung von SDC wird Pflegepersonal dabei helfen, sich dynamisch an veränderte Patientenbedürfnisse anzupassen.«
Der Beitritt zu OR.Net markiert sowohl für den in Deutschland gestarteten Standard und seine weltweite Etablierung wie auch GE Healthcare einen wichtigen Schritt, um offene Standards zu fördern und die Interoperabilität in der Medizintechnik global voranzutreiben. Durch die Unterstützung des SDC-Protokolls trägt der Medtech-Hersteller dazu bei, klinische Arbeitsabläufe zu optimieren, Innovationen zu fördern und letztlich die Patientensicherheit zu erhöhen. Dazu kann GE HealthCare auf seiner langjährigen Erfahrung im Bereich Interoperabilitätsinitiativen aufbauen, darunter seine Verpflichtungen gegenüber der Europäischen Kommission und IHE International. (uh)