Drahtloses Patientenmonitoring

Patientenüberwachung ohne Blinde Flecken

29. Januar 2024, 13:11 Uhr | von Erno Muuranto, GE Healthcare (uh)
Die drahtlose Überwachung der Vitaldaten von Patienten hilft eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes frühzeitig zu erkennen - die tragbare Sensorik macht Patienten auch mobiler und fördert so die Genesung.
© GE Healthcare

Außerhalb der Intensivstation werden Vitaldaten der Patienten nur ein paar Mal am Tag gemessen. Mit drahtloser Patientenüberwachung soll eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes auch auf Normalstationen frühzeitig erkennbar werden - und die Alarmmüdigkeit des Klinikpersonals reduzieren.

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Es gibt jede Menge Warnzeichen - wenn ein Patient im Krankenhaus einen Herzstillstand erleidet oder intensivmedizinische Pflege benötigt verschlechtern sich Vitalzeichen wie Atem, Sauerstoffsättigung des Blutes, Puls und Temperatur. Doch da außerhalb von Intensivstationen die Körperwerte nur stichprobenartig alle vier bis sechs Stunden gemessen werden, bleiben viele Veränderungen als Vorboten von lebensbedrohlichen Ereignissen unbemerkt.

Studien belegen, dass mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Herzstillstände bei Erwachsenen auf Normalstation auftreten und fast drei Viertel der Todesfälle in einem Krankenhaus nie auf einer Intensivstation behandelt wurden. Es klafft also eine große Lücke in der Vitaldatenmessung und -analyse. Nur mit einer permanenten Patientenüberwachung könnten wichtige Parameter als Vorzeichen für eine Verschlechterung gedeutet werden. Weltweit werden rund zwei Drittel der Krankenhauspatienten und über 90 Prozent der Postakutpatienten manuell und nicht kontinuierlich überwacht. Dabei zeigen die Zahlen eindeutig: Patientenüberwachung bedeutet Patientensicherheit.

Eine Kontrolle rund um die Uhr wie sie auf Intensivstationen gewährleistet ist, kann helfen diese blinden Flecken im Patientenmonitoring beseitigen und Leben retten.

Digitalisierung als Chance

Patienten hilft die fortlaufende drahtlose Überwachung, sich im Krankenhaus frei bewegen zu können, und nicht nur auf das Krankenbett beschränkt zu sein. Besucher interagieren mit dem Patienten ohne Kabelgewirr und alle, Patienten und Familienmitglieder, können gewiss sein, dass kontinuierlich überwacht wird – selbst wenn der Patient nicht in seinem Zimmer ist. Die Patientenmobilität kann zu besseren Behandlungsergebnissen beitragen und die Aufenthaltsdauer verkürzen. Dies wiederum senkt Kosten und macht Patienten zufriedener.

»In einer klinischen Bewertungsstudie, die in einem Londoner Krankenhaus durchgeführt wurde, gaben 90 Prozent der Pflegekräfte an, dass sie sich beruhigter fühlen, wenn eine kontinuierliche Pateintenüberwachung im Vergleich zu Stichprobenmessungen der Vitalzeichen verwendet wird«, sagt Erno Muuranto. »Portrait Mobile bietet zuverlässige Messtechnik und aussagekräftige Alarme in einer mobilen Umgebung.«

In Folge der Pandemie ist das Gesundheitssystem besonders stark unter Druck geraten. Auch die Knappheit an Pflegepersonal macht es notwendig, das Patientenmonitoring zu verändern. Dies gilt besonders für Nicht-Intensivstationen, wo sich das Pflegepersonal um eine größere Anzahl an Patienten kümmert als in der Intensivpflege.

Portrait Mobile – Drahtlose Monitoring-Technologie
  • Patienten sind mit tragbaren Sensoren ausgestattet, die mit einem mobilen Monitor kommunizieren. Dies sorgt für eine kontinuierliche Überwachung von Parametern wie etwa Herzschlag oder Blutsauerstoffgehalt auf Krankenhausstationen und liefert eine personalisierte Echtzeitansicht des Patienten.  
  • Zustandsveränderungen des Patienten können früher als durch herkömmliche Stichprobenmethoden erkannt und Ärzte bei der Verbesserung der Behandlungsergebnisse unterstützt werden.
  • Patienten können dank der drahtlosen Überwachung früher mobilisiert werden – ein wichtiger Indikator für Genesung, insbesondere nach Operationen.
  • Krankenhäuser können ihre vorhandene Netzwerkinfrastruktur bei der Bereitstellung des Systems nutzen und die Installations- und Wartungskosten senken.

 

Kampf der Alarmmüdigkeit

Kliniker wünschen sich Studien zufolge zwei Dinge von Gesundheitstechnologien – einfach zu bedienende Technik und erhöhte Patientensicherheit.

Wenn Ärzte mehrere Patienten behandeln, summieren sich selbst die kleinsten Unannehmlichkeiten im Laufe der Zeit. Dazu gehört ein Phänomen namens »Alarmmüdigkeit«. Die Alarmmüdigkeit tritt dann ein, wenn zu viele Alarme gleichzeitig ausgelöst werden, oft für Parameter, die eigentlich kein Notfall sind.

Alarmmüdigkeit kann zu Verwirrung führen, und Ärzte haben Schwierigkeiten zu unterscheiden, welche Alarme behandelt werden müssen, und welche Fehlalarme sind. Kliniker weisen darauf hin, dass – um das Risiko der Alarmmüdigkeit zu verkleinern – nuancierte oder komplexe Parameter schwierig anzupassen sind. Aus diesem Grund benötigen Ärzte einfach zu bedienende Überwachungsgeräte, die sich intuitiv in ihren Arbeitsablauf integrieren lassen.

Tragbare kontinuierliche Patientenüberwachungsgeräte können neben den Ärzten auch das Sicherheitsgefühl der Patienten erhöhen. Patienten sind logischerweise auch zuversichtlicher, wenn das medizinisches Team direkt benachrichtigt wird, wenn es zu einer Verschlechterung ihres Zustandes kommt und Interventionen schneller eingeleitet werden können. Zudem berichten Patienten berichten über weniger Störungen, wenn sie ein gut konzipiertes tragbares Überwachungssystem verwenden. (uh)


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