GF übernimmt MIPS und damit die RISC-V-Prozessor-IP sowie die Software-Tools, um das eigene Produktspektrum für die Fertigung von High-End-Chips, unter anderem für den Einsatz im KI-Umfeld und in Rechenzentren, erweitern zu können.
Mit der strategischen Übernahme könne GlobalFoundries das Portfolio an anpassbaren IP erweitern und seine Prozesstechnologien über die neuen IP- und Software-Fähigkeiten weiter differenzieren. Den RISC-V-IP will GF dafür nutzen, Chips mit Echtzeitrechenfähigkeit zu entwickeln, die für den Einsatz im autonomen Fahren, in der Automatisierung, in Edge-Geräten und in Hochleistungs-Rechenzentren gedacht sind.
Die Übernahme von MIPS wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 abgeschlossen sein. Nach der Übernahme wird MIPS weiterhin als eigenständiges Unternehmen innerhalb von GF agieren.
Vor 40 Jahren habe MIPS die RISC-Revolution mit angestoßen, vor einigen Jahren sei das Unternehmen dann auf die offene RISC-V-Befehlssatzarchitektur (ISA) übergegangen, sagte Sameer Wasson, CEO von MIPS, zu der Übernahme: »Als Teil von GF bauen wir nun auf diesem Erbe auf, um Prozessoren für die nächste Ära der vernetzten Intelligenz zu liefern.«
Heute verlangten die Anwender mehr als nur IP, sie wollten integrierte Plattformen aufbauen, in denen auf die jeweiligen Einsatzfälle hin optimierte IP und Software kombiniert sind und die über eine widerstandsfähige Lieferkette verfügen.
Die globale Fertigungspräsenz und die differenzierten Prozesstechnologien von GF wären eine gute Ergänzung für MIPS: »Gemeinsam werden wir anpassbare RISC-V-basierte Plattformen liefern, die es unseren Kunden ermöglichen, schneller innovativ zu sein und intelligenter zu skalieren.«
»MIPS verfügt über eine lange Tradition in der Bereitstellung effizienter, skalierbarer Rechen-IP, die auf leistungskritische Anwendungen zugeschnitten und strategisch auf die sich entwickelnden Anforderungen von KI-Plattformen in verschiedenen Märkten abgestimmt ist«, sagt Niels Anderskouv, Präsident und Chief Operating Officer von GlobalFoundries. »Wir können jetzt auf einen flexiblen IP zugreifen, um ihn mit unseren differenzierten Prozesstechnologien und unserer Erfahrung in der Fertigung von ICs zu kombinieren und so High-End-Chips für den Einsatz in Autos, in der Industrie und in der Rechenzentrumsinfrastruktur anbieten zu können.«
MIPS hat kürzlich sein Angebot an Prozessor-IPs auf Basis der offenen RISC-V-Spezifikation erweitert und sein Atlas-Portfolio vorgestellt, eine Suite von Rechenkernen, die für die Echtzeit- und Anwendungsverarbeitung sowie für spezialisierte KI-Edge-Kerne entwickelt wurden. Darüber hinaus hat MIPS mit Atlas Explorer eine virtuelle Plattform eingeführt, die eine Optimierung von Leistung, Stromverbrauch und Fläche ermöglicht, um den Designzyklus zu verkürzen.