In seiner Herbstprognose geht der WSTS davon aus, dass sich das Wachstum des weltweiten Halbleitermarktes in diesem Jahr deutlich verlangsamen wird. Es soll nur noch ein Plus von 4,4 Prozent erreicht werden. Und im nächsten Jahr soll es sogar einen Rückgang um 4,1 Prozent geben.
Die schönen Zeiten sind erst einmal vorbei. 2021 glänzte der weltweite Halbleitermarkt noch mit einem Plus von satten 26,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, das Volumen betrug 556 Mrd. Dollar. Der WSTS (World Semiconductor Trade Statistics) hat bereits viermal das prognostizierte Umsatzwachstum im Halbleitermarkt für dieses Jahr korrigiert. Ende letzten Jahres war noch von einem Plus von 8,8 Prozent ausgegangen worden, im März wurde ein Umsatzzuwachs von 10,4 Prozent erwartet und im August 2022 ein Plus von 13,9 Prozent. Damals wurde für nächstes Jahr noch ein Wachstum von 4,6 Prozent prognostiziert. Jetzt soll der weltweite Halbleiterumsatz in diesem Jahr nur noch 4,4 Prozent zulegen, was einem Volumen von 580 Mrd. Dollar entspricht, nächstes Jahr sollen die Umsätze um 4,1 Prozent schrumpfen.
Zur Begründung für die nach unten korrigierte Wachstumsprognose führt der WSTS die steigende Inflation und die schwächere Nachfrage in den Endmärkten an. Letzter Punkt betreffe insbesondere die Märkte, die direkt vom Consumer abhängig sind.
Laut WSTS sollen einige Hauptkategorien in diesem Jahr immer noch ein zweistelliges Wachstum im Vergleich zum Vorjahr aufweisen, angefangen von Analog-Komponenten, die in diesem Jahr noch auf ein Plus von 20,8 Prozent kommen sollen. Auch für die Sensoren prognostizierten die Analysten in diesem Jahr noch einen Zuwachs von 16,3 Prozent, der Bereich »Logik« kommt noch auf 14,5 Prozent Wachstum. Schlecht fällt die Prognose für die Umsätze mit Speichern aus, hier prognostiziert der WSTS einen Rückgang von 12,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Im Jahr 2022 werden alle geografischen Regionen mit Ausnahme der Region Asia-Pacific ein zweistelliges Wachstum aufweisen. Für die größte Region, Asia-Pacific, wird hingegen ein Rückgang von 2,0 Prozent erwartet. Für die Region Amerika wird ein Wachstum von 17,0 Prozent, für Europa von 12,6 Prozent und für Japan von 10,0 Prozent erwartet.