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Trends bei elektromechanischen Bedienelementen

12. März 2024, 22:10 Uhr | Andreas Knoll
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Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Torsten Singer, Georg Schlegel GmbH & Co. KG: »Kompaktheit bleibt entscheidend«

Torsten Singer, Produktmanager bei Georg Schlegel
Torsten Singer, Georg Schlegel: »Komplettlösungen sind immer stärker nachgefragt.«
© Georg Schlegel GmbH & Co. KG

Kompakt, flexibel, einfach zu verbauen und kommunikativ – diese Eigenschaften müssen elektromechanische Bedienelemente künftig verstärkt mitbringen. Torsten Singer, Produktmanager des Unternehmens Georg Schlegel, erläutert die Hintergründe.

Markt&Technik: Welche technischen Trends und Markttrends zeigen sich derzeit bei industrietauglichen elektromechanischen Bedienelementen wie Schaltern, Tastern, Joysticks, Folientastaturen und Silikonschaltmatten?

Torsten Singer: Im Bereich der elektromechanischen Bedienelemente, in dem wir als Hersteller von Befehlsgeräten tätig sind, gelten die Trends der vergangenen Jahre weiter fort. So bleibt Kompaktheit eine entscheidende Maßgabe. Um Maschinen möglichst kompakt halten zu können, wird auch der Einbauraum für Befehlsgeräte immer kleiner. Daher sollten Taster und Schalter möglichst klein und flach gehalten sein und eine möglichst geringe Einbautiefe haben.

Immer stärker nachgefragt sind auch Komplettlösungen. Statt vieler Einzelkomponenten verschiedener Hersteller geht die Entwicklung hin zu Bedienpanels aus einer Hand, die der Kunde nur noch anschließen muss. Als Hersteller mit einer großen Fertigungstiefe und großer Produktvielfalt kommt uns diese Entwicklung entgegen.

Ungebrochen ist der Trend nach einfach zu verbauenden Lösungen. Das zeigt sich etwa in der verstärkten Nachfrage nach M12-Anschlüssen, die schnell und fehlersicher zu montieren sind. Die M12-Verschlusstechnik ist so ausgelegt, dass ein Vertauschen oder eine falsche Polung der Anschlüsse nicht möglich ist. Diesem Trend entsprechen wir mit unserer Befehlsgeräte-Baureihe »Shortron Connect«, die einen M12-Anschluss direkt am Befehlsgerät integriert. Eine schnelle und einfache Montage ist auch durch Anbindung an industrielle Netzwerke möglich, die bei Bedienpanels gefragt ist. Diesen Trend können wir durch unser modulares Bussystem gut bedienen, mit dem wir fast alle Bussysteme einbinden können. Der spezifische Busknoten nimmt die Daten und Signale auf und gibt sie intern über ein eigenes System weiter. Damit lassen sich bis zu 127 Taster verwalten. Für Kunden bedeutet dies eine schnellere und einfachere Montage.

Den Trend zu flexiblen Lösungen und zur Generierung von Mehrwert greifen wir auch bei elektromechanischen Bedienelementen auf. Ein Beispiel dafür ist die Beleuchtung von Befehlsgeräten: Kunden wollen selbst Farbe und Helligkeit festlegen können. Durch die Nutzung von RGB-LEDs, die wir in unseren Baureihen ergänzen, können wir dem Wunsch nachkommen. Mehrwert können Kunden etwa durch die Nutzung des Kommunikationsstandards IO-Link erreichen, die es ihnen ermöglicht, einen Taster zu parametrisieren. Der Taster wird dadurch »etwas smarter«, was in Richtung Predictive Maintenance geht: Über IO-Link lässt sich dann auslesen, wie oft ein Taster gedrückt wurde und wann er sich dem Ende seiner Lebensdauer nähert. So kann der Kunde den Taster austauschen, bevor er ausfällt.

Wie hat sich der Markt für elektromechanische Bedienelemente in den vergangenen Jahren entwickelt, und welche Marktentwicklung prognostizieren Sie für die kommenden Jahre?

Nach wie vor besteht eine große Nachfrage nach elektromechanischen Bedienelementen. Natürlich ändert sich die Art der Bedienung in manchen Bereichen – etwa in der Automobilindustrie – rasant, aber oft kehren Hersteller wieder zum klassischen Taster oder Schalter zurück, weil eine Bedienung per Touch nicht gewünscht oder zu umständlich ist. Die Nachfrage wird in den kommenden Jahren ungebrochen fortbestehen, jedoch wird es nötig sein, sich an die neuen Anforderungen und technischen Möglichkeiten anzupassen. Und da gibt es auch bei den elektromechanischen Bedienelementen noch viel Raum für Innovationen.


  1. Trends bei elektromechanischen Bedienelementen
  2. Florian Jantz, Gudeco Elektronik: »Schalter und Taster müssen IoT-fähig werden«
  3. Oliver Kluj und Yingying Liu-Wildner, knitter-switch: »Individualisierung steht hoch im Kurs«
  4. Julia Beusch, N&H Technology: »Die Haptik bleibt ein wichtiger Faktor«
  5. Eric Bulach, Rafi: »Robustheit und Modularität sind wichtig«
  6. Torsten Singer, Georg Schlegel GmbH & Co. KG: »Kompaktheit bleibt entscheidend«
  7. Anette Riedl-Materna, Schurter AG: »Industrie-4.0-Fähigkeit ist das Ziel«

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