E-Switch

Neuer Fokus auf Europa

13. November 2024, 6:30 Uhr | Heinz Arnold
© Componeers GmbH

Erstmals stellt der amerikanische Schalterhersteller E-Switch auf der electronica aus. Wir sprachen mit dem CEO Curt Bakken über die Strategie des Unternehmens, insbesondere über die Expansionspläne in Europa.

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»Europa ist ein wichtiger Markt für uns, weil wir viele Schalter im Programm haben, die gut zum europäischen Markt passen, beispielsweise unser breites Angebot an Industrieschaltern und Schaltern für die Medizintechnik«, sagte Curt Bakken, CEO von E-Switch, im Gespräch mit Markt&Technik.

Denn er ist überzeugt, dass die Strategie, über die das Unternehmen über die vergangenen Jahre in den USA erfolgreich gewachsen ist, auch viele Anwender in Europa überzeugen sollte. Ziel ist es, den Umsatz in Höhe von derzeit 6 Mio. Dollar in Europa über die kommenden fünf Jahre zu verdoppeln.

Dass E-Switch in Europa kein ganz unbekanntes Unternehmen mehr ist, lag nicht zuletzt an den Störungen in den Lieferketten durch die Pandemie und die geopolitischen Spannungen über die vergangenen Jahre. »Dass wir innerhalb kurzer Zeit liefern können, steht bei uns genauso oben auf der Prioritätenliste wie eine hohe Qualität und unsere Value-added Services, beispielsweise Assemblierung von Kabeln und Steckverbindern und kundenspezifische Abwandlungen«, erklärt Curt Bakken. »Deshalb kamen wir in Deutschland mit großen Unternehmen in Kontakt, beispielsweise mit Siemens Amberg, die Schwierigkeiten hatten, an Ware zu kommen. Wir konnten liefern, das spricht sich herum.« So wurden Kunden wie Bosch, Siemens und Schroff auf E-Switch aufmerksam und schätzen inzwischen die Qualität der Schalter des Unternehmens. Außerdem kommt es laut Curt Bakken gut am Markt an, dass E-Switch sehr schnell kleine kundenspezifische Abwandlungen durchführen kann, etwa die Schalter und Taster mit Kabelanschlüssen zu versehen. Es können aber auch LED-Farben geändert oder alternative Druckkräfte realisiert werden. Zusätzliche NRE-Kosten fallen dafür auch bei kleinen Stückzahlen nicht an.

Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass E-Switch über die vergangenen drei Jahre sehr gut gewachsen ist, »und das in einem Markt, der schrumpft«, so Curt Bakken. Lediglich das vergangene Jahr sei etwas schwächer ausgefallen. »Über die letzten sechs Monate ist das Book-to-Bill-Verhältnis aber wieder positiv, insbesondere Europa wächst erfreulich.«

Ein wesentlicher Bestandteil der Strategie von E-Switch ist es, ein sehr breites Produktspektrum zu bieten. »Der Kunde bekommt praktisch alles, was er rund um Schalter benötigt, aus einer Hand, schnell, zuverlässig und in einer hohen Qualität«, sagt Bakken. Damit das auch weiter so bleibt, stößt E-Switch mit seinen Produkten in immer neue Marktsektoren vor. Der derzeitige Renner sind die vandalensicheren Schalter, die die höchsten Zuwachsraten erreichen. »Wir diversifizieren ständig, entwickeln beispielsweise Piezoschalter und bieten die Schutzart IP68 und mehr. Mindestens ein neues Produkt kommt pro Monat auf den Markt. Ganz neu sind die Industrial-Safety-Produkte, die uns weitere neue Märkte eröffnen werden, insbesondere auch in Europa.«

Die Entwicklung von E-Switch, die sich in Privatbesitz befindet und 150 Mitarbeiter beschäftigt, findet im Designzentrum in Minneapolis/Minnesota statt. Fertigen lässt E-Switch in Werken in China, Taiwan, Korea und Vietnam. Derzeit sucht E-Switch nach neuen Fertigungsstandorten in Asien sowie auch in Osteuropa, um näher am europäischen Markt zu sein.

Schon der Gründer Norman Stein hatte die Strategie festgelegt, in den USA zu entwickeln, an verschiedenen Standorten in Asien zu fertigen und den Schwerpunkt auf einen ausgeklügelten Vertrieb zu legen, der es den Anwendern einfach macht, die für ihre Zwecke jeweils richtigen Schalter und Taster entsprechend ihren jeweiligen Anforderungen zu konfigurieren und zu bestellen. Großen Wert legt E-Switch auf die eigene Website. »Inzwischen kommt ein Großteil der Anfragen über unsere Website, jeden Monat stellen wir neue Produktangebote, Informationsvideos und Blogs ein, um dort die jeweils neusten Informationen zu zeigen«, sagt Curt Bakken.

Zudem arbeitet E-Switch mit global agierenden Distributoren wie DigiKey, Future und Mouser zusammen sowie seit 2020 mit der in Oberpframmern bei München ansässigen Eurosemi als Rep in Deutschland.

Um Europa zu stärken, hat Maria Luise Wohlfahrt 2022 das Asset-Management für Europa übernommen, die an den European Regional Sales Manager Glen Friese in den USA berichtet. Diese Position hatte E-Switch Anfang Oktober 2022 geschaffen, um vor Ort in derselben Zeitzone präsent zu sein. »Der kommerzielle und technische Support innerhalb von 24 Stunden ist schon etwas Besonderes. Mit dem Schwerpunkt auf Industrie und Medizintechnik adressiert E-Switch die europäischen Märkte, und nahezu jeden Monat kommen neue Produkte hinzu«, freut sich Ewald Sutor, Geschäftsführer von Eurosemi. 

E-Switch, Halle B3, Stand 156


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