Konkret besteht die UIC-Architektur aus drei Schnittstellenbeschreibungen: Dem Embedded-Driver-Module-Interface (EDM), das die verbundene Hardware-Peripherie über Treiber ansteuert, also Sensoren, Aktoren oder sonstige lokale Informationen bereitstellen kann. Der zweite Funktionsblock ist das Project Configuration Interface, das einen Konfigurationsmechanismus für Embedded-Systeme bereitstellt: Hier wird geregelt, welche Peripherie angesteuert werden soll, wie Rohdaten zu Informationssätzen ergänzt werden und wann Daten zum Server übertragen werden. Als dritter Funktionsblock ist das Communication-Agent-Interface für die Übergabe der Informationen an die Kommunikationseinheit, beispielsweise mit einem (Cloud-)Server verantwortlich, also für das Senden und Empfangen der Datensätze beziehungsweise Events.
In der Praxis besticht UIC durch seinen offenen Ansatz hinsichtlich der Serveranbindung (Cloud/Fog/M2M) und der damit verbundenen Infrastruktur sowie hinsichtlich der zugrundeliegenden Hardware beziehungsweise deren Hersteller – zumindest solange EDMs unterstützt werden – und auch im Hinblick auf die Kommunikationsebene.
Auf diese Weise kann die Kommunikation abhängig von der Konfiguration mit dem Amazon Web Service (AWS) über MQTT von einem Qseven-Modul ebenso durchgeführt werden wie mit Microsoft Azure Cloud über XRCE von einem COM-Express-Modul. Durch die doppelte Abstraktion ermöglicht die schlanke Middleware eine besonders flexible Herangehensweise. Der plattformübergreifende und offene Ansatz vereinheitlicht den Zugriff auf zahlreiche Hardwarekomponenten unterschiedlicher Hersteller – wie Adlink, congatec, Kontron, Portwell oder Seco – mit Hilfe einer breiten Palette an Protokollen (MQTT, XRCE, OPC UA etc.) über eine stetig wachsende Anzahl unterstützter Cloud-Plattformen, wie AWS, M2MGOs People System Things (PST), SAP Hana oder Microsoft Azure Cloud. Zudem läuft UIC sowohl unter Windows Embedded als auch Embedded Linux.
Es gibt auch schon ein öffentliches GitHub-Repository mit dem Framework, das auch Anlaufstelle für Fragen und Antworten sein wird. Die URL lautet https://github.com/sgetuic/UIC.net und wird gerade sehr aktiv bearbeitet und geforkt.
Auf der embedded world 2018 sind bereits fünf lauffähige Demos von UIC-Implementierungen zu sehen und zwar in unterschiedlichen Hardware-Software-Kombinationen – je nach Hersteller. Eine beachtliche Leistung: In weniger als sechs Monaten ist es der SGeT gelungen, aus einer Idee eine funktionsfähige Lösung zu entwickeln. Damit erfüllt das Gremium seinen eigenen Anspruch, schnell Standards zu entwickeln und in den Embedded-Markt einzuführen.
SGeT, Halle 2, Stand 340