Schon im dritten Quartal sind die Preise für Enterprise-SSDs stark gestiegen. TrendForce sagt für das vierte Quartal einen weiteren Anstieg um nicht weniger als 25 Prozent voraus.
Sowohl die Preise als auch die Zahl der ausgelieferten Enterprise-SSDs haben sich im dritten Quartal deutlich erhöht. Deshalb stieg der Umsatz der führenden fünf Marken im dritten Quartal sprunghaft um 28 Prozent auf 6,54 Mrd. Dollar an.
War der Markt zuvor noch dabei, sich vom letzten Abschwung zu erholen, so wird laut der Analysten von Trend Force die Stimmung im vierten Quartal umschlagen: Es herrscht wieder Knappheit und die Hersteller liefern sich ein Wettrennen, um an die Komponenten zu kommen. Denn die KI-Nachfrage steige weiter, wobei sie sich zunehmend vom Training hin zur Inferenz verlagere. Gleichzeitig haben nordamerikanische CSPs sowohl in den Ausbau ihrer KI-Infrastruktur als auch in den Ausbau der traditionellen Server investiert.
Allerdings haben gleichzeitig die großen NAND-Flash-Anbieter aufgrund der Volatilität in der Vergangenheit nur sehr vorsichtig Geld in den Aufbau neuer Kapazitäten gesteckt. Deshalb blieb der Ausstoß an SSDs deutlich hinter der Nachfrage zurück.
Jetzt stocken die CSPs ihre Lagerbestände auf, um SSD-Engpässe zu vermeiden, die teure KI-Server-Implementierungen verzögern könnten.
Marktführer Samsung hat im dritten Quartal davon profitiert, dass sich die Nachfrage nach General-Purpose-Servern erholt hat. Weil die Ice Lake-Plattform von Intel nach wie vor dominiert und Samsung das branchenweit umfassendste TLC-Portfolio anbietet, sicherte sich das Unternehmen umfangreiche Aufträge für SSDs mit auf Basis ausgereifter Technologien. Deshalb konnte Samsung den Umsatz im dritten Quartal um 28,6 Prozent auf rund 2,44 Mrd. Dollar steigern.
Die SK-Gruppe (SK hynix und Solidigm) verzeichnete ein moderates Wachstum bei den Lieferungen von Produkten mit hoher Kapazität. Die starke Nachfrage nach TLC-SSDs für Server führte jedoch zu einem deutlichen Anstieg des Gesamtvolumens. Der Umsatz der Gruppe stieg um 27,3 Prozent auf rund 1,86 Mrd. US-Dollar, womit sie ihren zweiten Platz behauptete.
Micron baute unterdessen seine Wettbewerbsfähigkeit bei PCIe-SSDs weiter aus und gewann mehr Kunden. Die Auslieferungen stiegen im dritten Quartal, was zu einem Umsatzanstieg von 26,3 Prozent auf 991 Mio. Dollar führte und Micron den dritten Platz sicherte.
Kioxia verzeichnete das schnellste Wachstum unter den großen Anbietern mit einem Umsatzanstieg von über 30 Prozent auf knapp über 978 Mio. Dollar. Im Gegensatz zu Wettbewerbern, die sich hauptsächlich auf fertige SSDs konzentrieren, verfolgt das Unternehmen einen flexiblen Ansatz, indem es CSPs, die ihre eigenen SSDs entwickeln, NAND-Flash-Chips in Enterprise-Qualität liefert. Diese Strategie unterstreicht Kioxia seine Bedeutung als wichtiger Chip-Lieferant.
SanDisk meldete für das dritte Quartal einen Umsatz von 269 Mio. Dollar. Weil das Unternehmen die Produktion seiner 218-Layer-Produkte steigert und die Nachfrage nach QLC steigt, prognostiziert TrendForce, dass das Unternehmen im nächsten Jahr stärker wachsen werde als die Wettbewerber.