IO-Link Community / PNO/PI

IO-Link erschließt mit neuen Technologien neue Anwendungsfelder

18. November 2024, 22:45 Uhr | Andreas Knoll
In Zukunft lassen sich bei IO-Link auch mit Hilfe von Zeitstempeln Daten mit exakten Zeitinformationen anreichern.
© iStock.com/D3Damon

Die IO-Link Community setzt für die bidirektionale Sensor/Aktor-Punkt-zu-Punkt-Verbindung IO-Link auf eine konsequente Weiterentwicklung des Technologie-Spektrums. Neu sind beispielsweise eine »Low-Power-Long-Range«-Funktechnologie auf Basis von IO-Link und Mioty sowie eine IoT-Anbindung per MQTT.

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IO-Link befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs. Dies äußert sich zum einen in der großen Zahl von 51,6 Mio. installierten Knoten zum Jahreswechsel 2023/2024, zum anderen auch in der Vielfalt unterschiedlicher Geräte. Der IODDfinder (IO Device Description) listet inzwischen mehr als 11.000 verschiedene Geräte und ist damit die größte Datenbank für Sensoren und Aktoren mit IO-Link. Mit derzeit 712.000 Zugriffen pro Monat ist der IODDfinder zu einem zentralen Tool der von PNO/PI (Profibus & Profinet International) beherbergten IO-Link Community geworden. Die langfristige IO-Link-Strategie setzt auf konsequente Weiterentwicklung des Technologie-Spektrums, um Herstellern und Anwendern neue Anwendungsfelder und damit weiteres Wachstum zu ermöglichen.

Durch die Erweiterung der Übertragungstechnologie kann IO-Link auch in neue Märkte vordringen und diese erschließen. Smart-City-Applikationen benötigen beispielsweise für Sensoren eine »Low-Power-Long-Range«-Funktechnologie. Die auch als Narrowband-IoT (NB-IoT) bekannte Technologie wird durch eine Kooperation von IO-Link und Mioty realisiert. Von der Zusammenarbeit haben beide Technologien einen großen Nutzen: IO-Link bekommt eine zusätzliche Wireless-Übertragung, und Mioty profitiert von einem etablierten und weltweit anerkannten Datenmodell, das nahtlos in Automatisierungssysteme integriert ist.

Die Anreicherung von Daten mit exakten Zeitinformationen stellt eine weitere geplante Erweiterung der Übertragungstechnologie dar. Mit sogenannten Zeitstempeln lassen sich beispielsweise Sensorsignale mit Aktorreaktionen hochgenau und unabhängig von Zykluszeiten synchronisieren. Es wird auch möglich sein, Messdaten aus verschiedenen Quellen in Korrelation zu bringen, um zeitgenaue Auswertungen zu realisieren. Ein Beispiel dafür ist die mehrkanalige Vibrationsanalyse von Maschinen. Eine Zeitgenauigkeit von <50 µs wird angestrebt und stellt eine signifikante Verbesserung gegenüber der zyklischen Übertragung von 2 ms dar. Zeitstempel mit absoluter Zeit lassen sich beispielsweise für das zeitgenaue Loggen von Ereignissen in den Geräten nutzen.

Ein weiteres Kernelement der IO-Link-Strategie ist die IIoT-Anbindung der IO-Link-Ebene an die IT-Welt. Die schon etablierte JSON-Anbindung per REST-API wird in einem nächsten Release die MQTT-Unterstützung weiter forcieren und bietet somit eine schlanke, hochfunktionale Anbindung, etwa an cloudbasierte Monitoring Services oder Asset Management.

Ein weiterer Baustein für zukünftiges Wachstum ist die einfache Anwendbarkeit von Geräten in den Applikationen von Maschinen- oder Anlagenherstellern. Durch Profile für verschiedene Geräteklassen werden Datenmodelle standardisiert und sind einheitlich anwendbar. Zurzeit entstehen Profile für die Geräteklassen Smart Lights, Identification, Smart Actuators und Smart Power.


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