Intelligente Leistungselektronik

Infineon koordiniert europaweite Forschungsinitiative PowerizeD

10. Februar 2023, 10:51 Uhr | Ralf Higgelke
© PowerizeD

Unter der Leitung von Infineon ist nun die europäischen Forschungsinitiative PowerizeD gestartet. Durch die verstärkte Digitalisierung der Leistungselektronik soll die Initiative dazu beitragen, die europäische Gesellschaft zu dekarbonisieren und unser Klima zu schützen.

Am 7. Februar 2023 trafen sich in der Konzernzentrale von Infineon mehr als hundert Vertreter von 39 Unternehmen und 23 Forschungseinrichtungen zum Kick-off-Meeting der europäischen Forschungsinitiative PowerizeD. Diese soll Nachhaltigkeit und Resilienz der europäischen Energiekette von der Erzeugung bis zur Anwendung auf ein neues Niveau heben und die technologische Souveränität Europas stärken. Ausgestattet mit insgesamt 72 Millionen Euro will PowerizeD eine neue Technologieebene adressieren und setzt dabei verstärkt auf die Digitalisierung von Power-Anwendungen.

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Constanze Hufenbecher, Infineon
»Um das Netto-Null-Ziel für den Klimaschutz zu erreichen, hilft uns die Digitalisierung. Denn sie liefert ganz entscheidende Hebel für mehr Energieeffizienz«, sagt Constanze Hufenbecher, Chief Digital Transformation Officer von Infineon.
© Infineon Technologies

»Um das Netto-Null-Ziel für den Klimaschutz zu erreichen, müssen wir Energie höchsteffizient nutzen. Dabei hilft uns die Digitalisierung – sie liefert ganz entscheidende Hebel für mehr Energieeffizienz«, sagt Constanze Hufenbecher, Chief Digital Transformation Officer von Infineon. »Wir freuen uns, dass wir unsere Kräfte mit so vielen exzellenten Partnern aus Forschung und Wirtschaft bündeln können, um die ambitionierte europäische Forschungsinitiative PowerizeD gemeinsam zum Erfolg zu führen.«

Projektziele

Dabei zielen die Projektpartner auf Anwendungen aus den Bereichen Energie und Mobilität. In 17 Demonstrationspfaden wird es unter anderem darum gehen, die Bahnantriebe zu verbessern, um Ladesysteme der Automobilindustrie, um Flüssigbatterien für die Energiewirtschaft sowie um Antriebe für die produzierende Industrie. Bereichsübergreifend werden sich die Forschenden auch mit Themen wie Modellierung und Digitaler Zwilling, Federated Learning sowie Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit beschäftigen.

Die neu entwickelten Schlüsseltechnologien sollen konkret umgesetzt und demonstriert, sowie in einer großen Anzahl von universell anwendbaren Ergebnissen bewertet werden. Zu den unmittelbaren Projektzielen gehören

  • die Verringerung der Verlustleistung in der Energiewandlung um 25 Prozent,
  • die Verlängerung der Lebensdauer von Geräten und Systemen um 30 Prozent,
  • die Reduzierung der Chipgröße um mindestens 10 Prozent und
  • die Verkürzung der Entwicklungszeit um herausfordernde 50 Prozent.

Integration weitergedacht

Technologisch soll PowerizeD den Grad der mechanischen und elektrischen Integration der Steuer-, Treiber- und Schaltfunktionen in einer Komponente erhöhen und eine gesamtheitliche Optimierung aller Leistungsschalter­funktionalitäten, unabhängig vom verwendeten Halbleitermaterial, vorantreiben. Neue Schaltungstopologien und fortschrittliche Steuerungsstrategien unter Anwendung von künstlicher Intelligenz sollen den effizienten, robusten und zuverlässigen Betrieb noch weiter verbessern.

Die Europäische Union fördert PowerizeD im Rahmen des gemeinsamen Programms für digitale Schlüsseltechnologien (Key Digital Technologies Joint Undertaking, KDT JU) ihrer digitalen Agenda mit rund 18 Millionen Euro, die von den nationalen Regierungen der beteiligten Länder in gleicher Höhe ergänzt werden. Die Fördermittel aus Deutschland werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bereitgestellt. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird voraussichtlich im Dezember 2025 enden.


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