Digitalisierung ist ein Muss für produzierende Unternehmen, doch die Umsetzung ist oft schwierig. Ein produktionsnahes Prüfdatenanalyse-Tool wie Compass von Spea schafft Abhilfe. Es digitalisiert manuelle Prüfschritte und verknüpft sie mit automatisierten. Die Vorteile erklärt der Spea-Experte.
Markt&Technik: Eine prozess- und qualitätsoptimierte Fertigung – das ist das Ziel, das Sie Ihren Kunden beim Einsatz der Prüfdatenanalyse-Software Compass in Aussicht stellen. Bitte beschreiben Sie das Tool in kurzen Worten.
Thomas Hubertus, Produktmanager Compass & Area Sales Manager für Boardtester von Spea: Sehr komprimiert ausgedrückt ist Compass ein produktionsnahes Analyse- und Auswertetool für die Elektronikfertigung, das einen ganzheitlichen Ansatz im Bereich Prüfung verfolgt und dabei sämtliche automatischen und manuellen Arbeitsprozesse abdeckt. Neben der Prüfdatenerfassung, -auswertung und -visualisierung unterstützt es hocheffizient die Nacharbeit und digitalisiert manuelle Arbeitsschritte.
Dank der offenen Schnittstelle haben Sie mittlerweile nahezu alle am Markt erhältlichen automatischen Prüfsysteme an Compass angebunden. Zusätzlich integrieren Sie die manuellen Arbeitsschritte, also die Insellösungen, die nicht in der Linie stehen. Wie realisieren Sie das?
Compass besteht aus drei wie Zahnräder ineinandergreifenden Modulen: Prüfdatenerfassung, Fehleranalyse und Fehlerauswertung. Im Modul Prüfdatenerfassung sind alle Prüftore – automatische und manuelle – über Tester-Interfaces an Compass angebunden. Die Daten aller angebundenen Systeme fließen über eine Client-Server-Datenbank in das Modul Fehleranalyse, wo sie nochmals konkretisiert werden. Auch hier sind wieder unterschiedlichste manuelle Fehleranalyse- und Reparaturstationen angebunden, beispielsweise Sichtkontrolle, Handprüfplatz oder Nacharbeitsplatz. Über eine bidirektionale Verbindung fließen die verfeinerten Daten zurück in die Datenbank. Von dort aus geht es weiter in das Modul Fehlerauswertung. Hier gibt es das Online-Monitoring-Tool, über das ein jeder Mitarbeiter die aktuellen Informationen zur Fertigungsqualität sehen kann und die weitergehenden interaktiven Auswertungen. Letztendlich ergibt sich daraus ein System zur ganzheitlichen Digitalisierung aller manuellen und bereits digitalisierten Schritte.
Warum reicht es nicht, die Prüftore der automatisierten Fertigungslinie im Blick zu haben? Immerhin sind die modernen Systeme mittlerweile extrem leistungsstark.
Die Anbindung der manuellen Plätze ist wichtig, um tatsächlich alle Prüfdaten zu erfassen. Die automatischen Prozesse laufen üblicherweise in viel höherer Prozessstabilität als manuelle. Aber gerade die manuellen Arbeitsplätze können wichtige Daten zur Prozessqualität liefern. Deshalb ist es umso wichtiger, auch die manuellen Schritte zu erfassen und zu analysieren, aber vor allem sie zu digitalisieren und zu visualisieren.