Produkte des Jahres 2024

Das sind Gewinner der Medizinelektronik

21. März 2024, 15:11 Uhr | Ute Häußler
Die Sieger der Kategorie Medical mit der Leitenden Redakteurin Ute Häußler (rechts).
© Horacio Canals | Componeers GmbH

Die Elektronik-Leser haben wieder entschieden: Die Gewinner der Kategorie Medizinelektronik wurden bei der Preisverleihung »Produkte des Jahres 2024« im Münchner Seehaus gekürt.

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Im Seehaus München wurden am 14. März feierlich die Gewinner des Elektronik-Award »Produkte des Jahres 2024« gekürt. Mehr als 100 Produkte waren in zehn Kategorien nominiert gewesen. Auf der feierlichen Preisverleihung der WEKA Fachmedien wurden jeweils die Top 3 in den einzelnen Kategorien ausgezeichnet.

Das sind die Gewinner in der Rubrik Medizinelektronik

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Impedanzspektroskopie IZM Fraunhofer Diagnose-Pille IoMT-Sensor Medizintechnik Medizinelektronik
Misst Impedanzen in schwer erreichbaren Bereichen wie dem Magen-Darm-Trakt: der superminiaturisierte IoMT-Sensor soll als Diagnose-Pille u.a. bald Krebs im Dünndarm aufspüren.
© Fraunhofer IZM

Platz 3: Das weltkleinste Impedanzspektroskop zum Schlucken

Auf Platz 3 landete eine Diagnosepille des Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM). Das weltkleinste Impedanzspektroskop zum Schlucken ist so »groß« wie ein Bonbon. Der wasserdichte und drahtlos übertragende IoMT-Sensor kann die Eigenschaften von Flüssigkeiten im Körper zuverlässig messen und so bei der Identifikation und Diagnose von Krankheiten helfen.

Fraunhofer IDMT
Basel Adams vom Fraunhofer IZM aus Berlin.
© Horacio Canals | Componeers GmbH

Der Sensor besteht aus einem bioverträglichen Polymer und vereint auf gerade mal 11 mal 16 Quadrat­millimetern die zwei notwendigen Elektroden mit zahlreichen Komponenten für die Analyse von Umgebungseigenschaften, darunter sechs Sensoren für die Messung unterschiedlichster Daten. Neben Temperatur, Druck und Luftfeuchtigkeit kann das kleine Medizinsystem auch das eigene Beschleunigungsverhalten, die Rotation oder Umgebungsgeräusche erfassen. Licht und Farben können von einem integrierten Lichtsensor bestimmt werden.

Bosch
Origify von Bosch püft per digitalem Fingerabdruck die Echtheit von Produkten.
© Bosch

Platz 2: Digitaler Fingerabdruck gegen Medizinfälschungen

Auf Platz 2 wählten die Leser einen neuen Schutzmechanismus von Bosch gegen Produktpiraterie in der Medizintechnik. Medizinische Fake-Produkte gefährden Patienten immens. Origify von Bosch prüft Medizinprodukte optisch auf Echtheit, etwa die Verpackung, Blister oder Injektions-Pens. Die unsichtbare Methode erfasst auch medizinische Geräte im OP-Einsatz oder Sensoren zuverlässig.

Bosch
Viola Boller und OLiver Steinbis von Bosch Origify.
© Horacio Canals | Componeers GmbH

Für eine lückenlose Verfolgung wird jedes einzelne Produkt zum Beispiel während der Verpackungsphase über das Origify-Terminal erfasst, ein Datensatz wird dazu angelegt und in einer Cloud gespeichert. Später kann – durch eine medizinische Fachkraft oder auch durch Patienten – mit einem geeigneten Smartphone mit Kamera das Produkt mit dem gespeicherten Datensatz abgeglichen werden. »So lässt sich das Produkt schnell und zuverlässig per App über die Origify-Cloud authentifizieren«, erklärt Oliver Steinbis, der Origify bei Bosch verantwortet.

Medizinelektronik Produkte des Jahres 2023 Elektronik
Der Radarsensor von Infineon kommt u.a. im »Schlaflabor für Zuhause« von Sleepiz zum Einsatz, er kann berühungslos Herz- und Atemfrequenz überwachen.
© Sleepiz

Platz 1: Kleinster 60-GHz-Radarsensor zur Schlafüberwachung

Den ersten Platz der Kategorie Medizinelektronik erhielt der XENSIV Radarsensor BGT60UTR11AIP von Infineon. Er ist mit nur 16 Quadratmillimetern der kleinste 60-GHz-Radarsensor mit Antennen im Gehäuse auf dem Markt und wurde speziell für den Einsatz in kleinsten Geräten entwickelt. In der Medizintechnik kann er Atem- und Herzfrequenz während des Schlafens überwachen. Der Chip hat eine sehr hohe Bandbreite von 5,6 GHz und eine Rampengeschwindigkeit von 400 MHz/µs. Damit ermöglicht er einen hochauflösenden frequenzmodulierten Dauerstrichbetrieb mit empfindlicher
Anwesenheits- und Bewegungserkennung innerhalb von 15 Metern.

Infineon Technologies
Reinhard von Faltin und Anja Schmalzl von Infineon Technologies.
© Horacio Canals | Componeers GmbH

Der Sensor bietet zusätzlich eine präzise Abstandsmessung, 1D-Gesten- und Vitalparametererkennung sowie eine Bewegungserkennung im Sub-Millimeter-Bereich. Eine integrierte Zustandsmaschine erlaubt die Datenerfassung in Echtzeit ohne Prozessorinteraktion. Der integrierte Broadcast-Modus des MMIC ermöglicht die Synchronisation mehrerer Chips.


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