Jeder Zweite googelt seine Krankheiten: Mit einer medizinischen Suchmaschine will Google »verläßliche Informationen zu Gesundheit und Medizin« liefern und sich breiter im Healthcare-Sektor aufstellen. Dabei hilft der Medizin-Suche für Ärzte und Patienten auch KI.
Auf Digital-Health-Messe HIMMS 2024 stellt Google in Orlando seinen nächsten Versuch vor, im Gesundheitsmarkt Fuß zu fassen: Der Marktführer für Suchmaschinen und Cloud-Dienste will eine medizinische Suchmaschine bauen, die sowohl Ärzte wie auch und Patienten verläßlich Informationen zu Gesundheit und Medizin liefert.
Wer im Internet nach Symptomen, Diagnosen und Therapien sucht - und das sind allein in Deutschland mit 46% fast die Hälfte aller Menschen - hat ein Problem: Die Antworten sind überbordend, unstruktutiert, oft nicht vertrauenswürdig und am Ende hat man potenziell eigentlich immer eine sehr schwere Krankheit. Das primäre Ziel der neuen Suchmaschine ist es daher, den Zugang zu verlässlichen, wissenschaftlich fundierten medizinischen Informationen zu erleichtern und zu beschleunigen. Google strebt danach, eine vertrauenswürdige Quelle zu sein, die Nutzern hilft, die Informationen zu finden, die sie benötigen, um fundierte Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen.
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Laut eigener Aussage nutzt Google KI und maschinelles Lernen, damit die Suchmaschine komplexe medizinische Informationen verstehen und verarbeiten kann - und Nutzern die relevantesten und genauesten Ergebnisse liefert. Darüber soll die Suchmaschine kontinuierlich mit neuen Daten gefüttert und aus den Interaktionen der Nutzer lernen.
Google zeigt schon seit mehreren Jahren Ambitionen, Geld im Gesundheitsmarkt zu verdienen und mit auf Verbraucher und Ärzte ausgerichteten Technologie-Diensten »die medizinische Forschung sowie die Patientenversorgung zu verbessern«. Mit Projekten wie der nun vorgestellten medizinischen Suchmaschine, aber auch der Entwicklung von smarten Health-Wearables und Partnerschaften mit medizinischen Einrichtungen, ist es Googles Ansinnen sich als Innovator im Gesundheitswesen zu präsentieren.
Der Tech-Gigant erforscht z.B. große medizinische Sprachmodelle wie Med-PaLM 2. Die Modelle sollen in Krankenhäusern Ärzte unterstützen und zuverlässiger Antworten auf medizinische Fragen liefern. Laut Google kann das Modell nicht nur Multiple-Choice- und offene Fragen korrekt beantworten, sondern für den klinischen Einsatz auch Begründungen liefern. Das Potenzial in den Krankenhäusern ist enorm, aber der verantwortungsvolle und ethische Umgang inklusive dem Datenschutz wirft noch viele Fragen auf. (uh)