Interview zur Embedded World 2024

U-Blox zeigt Healthcare-Konnektivität mit WLAN 6

3. April 2024, 16:03 Uhr | Ute Häußler
Pelle Svensson ist bei U-Blox für Connected Health zuständig.
© u-blox

In unserem Interview zur #ew24 zeigt Pelle Svensson, Connected Health Manager EMEA von U-Blox, die Vorteile von WLAN 6 für das Gesundheitswesen auf. Er referiert dazu am 11. April auf der embedded world Conference in Nürnberg.

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Herr Svensson, wie sorgt der WLAN-6-Standard für eine bessere Gerätevernetzung in Medizin und Gesundheitswesen?

Der Standard IEEE 802.11ax, landläufig bekannt als WLAN 6, sorgt dafür, dass gerade in der Medizin mehr Daten mit weniger Latenz übertragen werden können. Analysen und Diagnosen sind schneller verfügbar, da eine enorme Anzahl an Patientendaten oder hochauflösenden medizinischen Bildern zügiger übertragen werden. WLAN 6 eignet sich auch für AR-Applikationen oder zur Remote-Teilnahme an Operationen für Schulungszwecke.

Wie wirkt sich WLAN 6 auf die Batterielaufzeit mobiler Medizingeräte oder Assets im medizinischen Bereich aus?

Mit der in WLAN 6 integrierten Funktion »Target Wake Time« (TWT) können batteriebetriebene Geräte im medizinischen Bereich sogar Energie sparen – sie werden erst in dem Moment »geweckt«, wenn Daten übertragen werden. Anders als bei der kontinuierlichen Datenübertragung können Geräte mit TWT über längere Zeit hinweg in den Ruhezustand versetzt werden, was den Batterieverbrauch minimiert. Dies verbessert die Lebensdauer kleiner batteriebetriebener Geräte im Healthcare-Bereich, was wiederum Effizienz und Komfort erhöht.

Wie verhält sich WLAN 6 um die Inter­operabilität mit bereits vorhandenen Konnektivitässtandards?

Das medizinische Fachpersonal sollte keinerlei Probleme mit der Interoperabilität haben. Die WLAN-6-Zugangspunkte sind mit älteren WLAN-Standards kompatibel, ältere Geräte können problemlos verbunden werden. Gleichzeitig sind die WLAN-6-Funktionen auch von neueren Geräte­generationen nutzbar.

Wo liegen im klinischen Umfeld Hürden für die WLAN-6-Implementierung?

Die größte Herausforderung besteht darin, vorhandene Hardware zu ersetzen. Dazu braucht es erhebliche Investitionen und auch eine sorgfältige Planung, gerade in Krankenhäusern mit tausenden Zugangspunkten unterschiedlichster Technologien und Generationen. Wir empfehlen Kliniken zunächst kritische Bereiche, wie z. B. Operationssäle, strategisch aufrüsten. Danach reicht eine schrittweises Umzustellen, wenn ältere Geräte das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Dieser Ansatz gewährleistet eine effiziente Einführung von Wi-Fi 6.

Wie sind Patientendaten mit WLAN 6 vor Cyberbedrohungen geschützt?

WLAN 6, insbesondere in seiner 6-GHz-Iteration (WLAN 6E), ermöglicht mehr Sicherheit. Mit der obligatorischen WPA3-Authentifizierung ist eine sichere Verbindung von Geräten und verschiedenen Applikationen gewährleistet, gleichzeitig werden sensible Patientendaten vor Cyberbedrohungen geschützt. WLAN 6 unterstützt leistungsfähigere Authentifizierungsprotokolle, beispielsweise SAE (Simultaneous Authentication of Equals). SAE verstärkt den anfänglichen Verbindungsaufbau und macht ihn dadurch resistenter gegen Brute-Force- und Wörterbuchangriffe.

Vielen Dank für den Einblick!

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