Wenn die Smartwatch den Herzschlag misst, ist Vorsicht geboten: Das zeigt der Abschlussbericht des Projekts »Sicherheit von Wearables mit medizinischen Teilfunktionalitäten«. Die Ergebnisse belegen erhebliche Schwachstellen bei Datensicherheit und Schutz der übermittelten Gesundheitsinformationen.
Die Cybersicherheit von Wearables mit medizinischen Funktionen steht zunehmend im Fokus. Der Bericht zum SiWamed-Projekt des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hebt hervor, dass viele der getesteten Geräte potenziell anfällig für Angriffe sind. Schwachstellen in der Verschlüsselung, unzureichend gesicherte Kommunikationskanäle und mangelhafte Authentifizierungsmechanismen können es Angreifern ermöglichen, sensible Gesundheitsdaten abzufangen oder zu manipulieren.
Gleichzeitig wächst der Markt für Wearables mit medizinischen Teilfunktionalitäten rapide, wodurch das Risiko für sicherheitsrelevante Vorfälle steigt. Wearables, die für die Anwendung am Menschen bestimmt sind und diagnostischen oder therapeutischen Zwecken dienen, gelten als Medizinprodukte gemäß der europäischen Medizinprodukteverordnung (2017/745).
»Hersteller von Wearables mit medizinischen Teilfunktionalitäten stehen in der Verantwortung, die Datensicherheit ihrer Produkte auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Dies erfordert sowohl robuste technische Schutzmaßnahmen als auch regelmäßige Prüfungen durch unabhängige Dritte.« |
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Florian Hockel, Direktor im Bereich Consumer Products beim TÜV Süd |
Der TÜV Süd unterstützt Hersteller und Anbieter von Wearables mit medizinischen Teilfunktionalitäten mit umfassenden Test- und Zertifizierungsdienstleistungen. Dazu gehören unter anderem:
Die langjährige Erfahrung in der Prüfung von Medizinprodukten und IT-Sicherheit unterstützt OEMs und Hersteller, höchste Sicherheits- und Datenschutzstandards einhalten. »Nur durch systematische Sicherheitsprüfungen und kontinuierliche Verbesserungen können alle Beteiligten das Vertrauen in digitale Gesundheitstechnologien stärken«, betont Hockel. Zusätzlich biete der TÜV Süd in Zusammenarbeit mit der Wearable Technologies Group AG (WT AG) weltweit Prüfleistungen für diverse Wearable-Produkte an und unterstützt Unternehmen bei nationalen und internationalen Zulassungsprozessen.
Die Ergebnisse des BSI-Berichts zeigen: Cybersicherheit ist für Hersteller von Wearables mit medizinischen Teilfunktionalitäten kein optionaler Zusatz, sondern eine zentrale Anforderung. Hersteller, die frühzeitig in Sicherheitsprüfungen investieren, können die gesetzlichen Anforderungen erfüllen und sich auch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichern, um ihre Wearables abzusichern und Patientendaten bestmöglich zu schützen. (uh)