Damit hat das Treffen wohl schon einen Zweck gedient: Die Wirtschaftslenker, die bisher nicht zu den Unterstützern Trumps gehörten, durften emsig bekunden, dass sie jetzt gespannt sind, was da wohl passieren wird – es könnte ja vieles sehr gut werden. Die Unternehmenssteuern in den USA könnten beispielsweise sinken. Da wird sich wohl kaum ein Unternehmer wehren. Offenbar war geplant, dass die Stimmung positiv rüberkommen sollte.
Jedenfalls hat Trump sehr viel gesprochen und er hat den Wirtschaftslenkern eifrig Honig ums Maul geschmiert. Er habe eine Gruppe von ganz tollen Leuten um sich versammelt, an die nichts in der Welt herankäme, sagte Trump. (Zumindest auf dieser Ebene ist Amerika offenbar schon groß, sogar nach Meinung von Trump). Er wolle sie unterstützen, wo es nur ginge. Sie hätten Zugang zu ihm und seinen Beratern, formale Befehlsketten gebe es nicht. »Ich möchte, dass es ihnen gut geht!«, rief er aus.
»Ihr müsst mich doch ein bisschen mögen!«
Dass es ihm – Donald Trump – selber gut geht, davon konnten sich die Firmenchefs mit eigenen Augen überzeugen, oder umgekehrt gesagt: Sie hätten ihre Augen schon schließen müssen, um dem güldenen Glanze zu entgehen, den die Innenarchitekten so verschwenderisch den Oberflächen des Hauses verliehen haben. Manch einer dürfte sich gefragt haben, ob er versehentlich die Abzweigung nach New York übersehen hatte und in Entenhausen gelandet ist.
Da legte Trump aber schon wieder nach: »Wir werden es viel einfacher machen, über die Grenzen hinweg Handel zu betreiben!«. Und in seiner bescheidenen Art sagte er auch, dass er sich trotz kleiner abweichender Meinungen, wie sie in den besten Familien vorkommen können, ja grundsätzlich als Unternehmer im Kreise Gleichgesinnter befände: »Ihr müsst mich doch ein bisschen mögen!«
Trump geht es ja in erster Linie darum, dass Amerika wieder (sic!) stark wird. Dazu gehört es, Arbeitsplätze im Land zu schaffen – und nicht etwa in Asien. Davon waren die bisher global orientierten Unternehmer wenig begeistert. Wie von so manch anderen Spruch von Trump auch. Und da wollen wir gar nicht erwähnen, dass Trump im Wahlkampf die von den Silicon-Valley-Unternehmern eher verspotteten alten Industrien mit ihren alten Geschäftsmodellen unterstütze.