Quanten-Software

Classiq sammelt 110 Mio. Dollar ein

13. Mai 2025, 5:45 Uhr | Heinz Arnold
Die Gründer von Classiq: Dr. Yehuda Naveh, Amir Naveh und Nir Miner
© Classiq

Classiq hat eine Series-C-Finanzierungsrunde in Höhe von 110 Mio. Dollar abgeschlossen – die bislang größte Investition in ein reines Quanten-Software-Unternehmen.

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Mit der aktuellen Runde steigt das gesamte Finanzierungsvolumen von Classiq auf 173 Mio. Dollar. Mit dem neuen Kapital will Classiq seine Teams in Vertrieb, Kundenservice sowie Forschung und Entwicklung deutlich ausbauen, und so auf die wachsende Nachfrage im Markt reagieren. Ziel ist es, die internationale Präsenz zu stärken, die führende Rolle in nationalen Quanteninitiativen und im globalen Quantenökosystem auszubauen und sich als Standardplattform für quantenbasierte Anwendungen in Industrie, Forschung und Verwaltung zu etablieren. 

»Wir wollen zum Microsoft der Quantentechnologie werden«, erklärt Nir Minerbi, CEO und Mitgründer von Classiq. »Im Zeitalter des Quantencomputings liefern wir die entscheidende Software-Architektur für die Entwicklung praxisnaher und wertschöpfenden Anwendungen.« 

Nächste Phase für Quanten-Software 

Seit der Gründung im Jahr 2020 hat Classiq eine leistungsstarke Plattform aufgebaut und sieht sich inzwischen als ein führender Anbieter von Software für die Entwicklung von Quantencomputing. Im aktuellen Jahresvergleich konnte das Unternehmen seinen Kundenstamm sowie den Umsatz verdreifachen. Heute greifen Dutzende Konzerne und Hunderte akademische Einrichtungen weltweit für die Weiterentwicklung quantengestützter Anwendungen auf die Plattform von Classiq zurück. 

Zum Kundenkreis gehören unter anderem BMW, Citi, Deloitte, Rolls-Royce, Mizuho und Toshiba. Darüber hinaus bestehen enge Kooperationen mit Unternehmen wie Microsoft, AWS und Nvidia. Classiq ist außerdem in zahlreichen universitären Lehrplänen internationaler Spitzeninstitute vertreten. 

Eine einzige skalierbare Plattform 

Die Plattform hat Classiq für den unternehmensweiten Einsatz konzipiert und will damit die Lücke zwischen Hardware und Software im Quantenbereich schließen. 

Ein zentrales Merkmal ist die unkomplizierte Einarbeitung, weil Fachkräfte aus Entwicklung, Datenwissenschaft und Ingenieurwesen auch ohne vertiefte Spezialkenntnisse in die Quantenphysik in kurzer Zeit produktionsreife Quantenprogramme erstellen können. Darüber hinaus lassen sich mit Algorithmen entwickeln – automatisiert und skalierbar. So können hochabstrakte und funktionale Modelle nahtlos in optimierte Quanten-Schaltkreise überführt werden, die direkt über die Cloud abrufbar sind. Das reduziert die Entwicklungszeit und sorgt für einen effizienten Übergang von der Idee zur Anwendung. 

Außerdem zeichnet sich die Plattform durch vollständige Hardware-Unabhängigkeit aus. Sie unterstützt führende Cloud-Dienste wie AWS Braket, Microsoft Azure Quantum und Google Cloud, bietet aber auch direkte Integrationen mit wichtigen Hardware-Anbietern – darunter IBM, IonQ, QuEra, Quantinuum, OQC, AQT, Alice & Bob, Rigetti – sowie mit fortschrittlichen Quanten-Simulatoren wie Nvidia und Intel. Damit lässt sich das System flexibel in unterschiedlichste technologische Umgebungen integrieren. 

»Quantencomputing entwickelt sich rasant, und Classiq ist klarer Vorreiter im Software-Segment«, sagt Avi Eyal, Managing Partner bei Entrée Capital. »Wir freuen uns, das Team von Classiq beim Aufbau eines universellen Betriebssystems und Compilers für alle Quantenrechner zu unterstützen.« 

Das Unternehmen bringt ein multidisziplinäres Team zusammen, deren Erfahrung von Quantenphysik über Software-Entwicklung und Chipdesign bis hin zur Compiler-Technologie reicht. Das Unternehmens über 60 Patente im Bereich Quantenmodellierung und -kompilierung angemeldet und erhalten – mit einer Annahmequote von 100 Prozent. 

Die Series-C-Finanzierungsrunde wurde von Entrée Capital angeführt, unter Beteiligung von Norwest, NightDragon, Hamilton Lane, Clal, Neva SGR, Phoenix, Team8, IN Venture, Wing, HSBC, Samsung Next, QBeat sowie weiteren neuen und bereits bestehenden Investoren. 


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