Um die skalierbare Quantenchip-Produktion in Deutschland zu ermöglichen, haben eleQtron und das Institut der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) eine langfristige Partnerschaft gegründet.
Ziel der Partnerschaft ist es, die Grundlage für eine skalierbare Quantenchip-Produktion in Europa zu schaffen – und den Übergang von Laborexperimenten hin zu industrietauglichem Quantencomputing zu beschleunigen. Skalierbare Ionenfallen-Chips sind komplexe Verbundmodule und erfordern eine deutlich größere Vielfalt an Materialien und Technologien als herkömmliche Mikroelektronik.
eleQtron baut Quanten-Ökosystem auf |
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Die Zusammenarbeit mit der FMD ist der neuste Teil im Netzwerk strategischer Allianzen im Ökosystem von eleQtron. Folgende Partnerschaften bestehen bereits:
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Hier kommt die FMD ins Spiel, einer der größten Verbünde für Forschung und Entwicklung im Bereich der Mikro- und Nanoelektronik in Deutschland und Europa. Sie bringt durch die Zusammenarbeit ihrer spezialisierten Institute einzigartiges Know-how und technologische Breite ein. Eine Schlüsselrolle übernimmt dabei das Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme ENAS, das als treibende Kraft innerhalb der FMD mit wesentlicher Expertise in Quantentechnologien und mikro- und nanofertigungstechnischen Prozessen zur Partnerschaft beiträgt.
Die Zusammenarbeit hat – pünktlich zum fünfjährigen Firmenjubiläum von eleQtron – bereits begonnen. Sie fokussiert sich auf den Transfer des Mikrofertigungs-Know-hows der FMD auf die spezielle, von eleQtron entwickelte Ionenfallen-Architektur – bekannt als »MAGIC« (Magnetic Gradient Induced Coupling). Zentrale Entwicklungsfelder sind unter anderem heterogene Integration, MEMS- und CMOS-kompatible Prozesse sowie neue Packaging-Konzepte – alles mit dem Ziel, gemeinsam mit den FMD-Instituten Fraunhofer ENAS und Fraunhofer ISIT eine skalierbare, robuste Quantenprozessor-Produktion jenseits des heutigen Technikstandards zu ermöglichen.
Im Mai 2025 begannen eleQtron-Experten mit der Analyse der neuesten Ergebnisse aus der Wafer-Level-Fertigung im Rahmen eines gemeinsamen Besuchs bei Fraunhofer ENAS. Das Institut bringt seine langjährige Erfahrung und technologische Führungsrolle in der Entwicklung hochpräziser Komponenten und Produktionsprozesse für Quantenchips auf Ionenfallenbasis ein.
Zusammen mit Fraunhofer ISIT arbeitet Fraunhofer ENAS an Methoden, die eine skalierbare und robuste Fertigung von Quantenprozessoren ermöglichen und neue technologische Maßstäbe setzen.
»Die Skalierung des Quantencomputings beginnt mit skalierbarer Hardware«, sagt Jan Leisse, CEO und Mitgründer von eleQtron. »Diese Partnerschaft vereint zwei der größten Stärken Deutschlands – Quantenphysik und Mikroelektronik – um Quanten aus dem Labor in reale Anwendungen zu bringen.«
Gegründet im Jahr 2020 in Siegen, hat sich eleQtron zu einem der vielversprechendsten Quantenhardware-Unternehmen Europas entwickelt. Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern steuert das Unternehmen seine Qubits nicht mit Lasern, sondern mit Hochfrequenzfeldern – ein stabilerer, skalierbarer und kosteneffizienterer Ansatz. Innerhalb von nur fünf Jahren ist eleQtron vom Konzept zur marktreifen Lösung gelangt – einschließlich Großaufträgen bei DLR und Forschungszentrum Jülich im Gesamtwert von über 50 Mio. Euro.
Die Zusammenarbeit mit führenden Instituten im Bereich Mikro- und Nanoelektronik unter dem Dach der FMD ist Teil der übergeordneten Strategie von eleQtron: den Aufbau eines starken Quanten-Ökosystems in Deutschland und Europa und die Etablierung einer widerstandsfähigen Hardware-Lieferkette. Die FMD-Plattform bietet Zugang zu einer einzigartigen Mikroelektronik-Infrastruktur – und damit die Voraussetzung, die hochentwickelte Fertigungskompetenz in die Quantenwelt zu übertragen.
»Quantencomputing ist der nächste Schritt europäischer Technologiesouveränität«, sagt Prof. Harald Kuhn, Leiter des Fraunhofer ENAS, das mit seiner führenden Expertise in der Ionenfallentechnologie eine zentrale Rolle innerhalb der FMD spielt. »Mit eleQtron übersetzen wir Spitzenforschung in skalierbare Lösungen für die Rechenanforderungen von morgen.«