Auch wenn der Konsumelektronik-Markt das größte Potential bietet, ist es bisher noch keinem Unternehmen gelungen, ihn für Datenbrillen zu erschließen. Technisch sind sie noch nicht reif genug, um von einem breiten Anwenderkreis akzeptiert zu werden. Der dafür nötige Entwicklungsaufwand ist so hoch, dass er für kleinere und mittelständische Hersteller wirtschaftlich kaum tragbar ist. Dafür nennt das VDC Fellbach in seinem Positionspapier exemplarisch drei Fälle: Die Hersteller Meta und ODG, denen für die Entwicklung von Datenbrillen jeweils 70 Millionen US-Dollar Risikokapital zur Verfügung standen und auch das mit 270 Mio. US-Dollar deutlich finanzstärkere Daquri reichten diese Mittel nicht, um am Markt zu bestehen. Sie mussten innerhalb der letzten Jahre Insolvenz anmelden. Aus der Start-Up-Szene ist der bekannteste Vertreter für Datenbrillen das US-Unternehmen Magic Leap. Für die Entwicklung von Datenbrillen sammelte es 2,6 Mio. Euro Kapital ein, musste aber laut Bloomberg bis heute rund 1000 Mitarbeiter entlassen, was etwa der Hälfte seiner Belegschaft entspricht. Außerdem wurde ein Strategiewechsel vollzogen, weg von der Konsumelektronik und hin zum B2B-Markt.
Das VDC Fellbach urteilt, dass heutige Datenbrillen für den Massenmarkt nicht geeignet sind. Das liege zum einen am hohen Anschaffungspreis und zum anderen am aktuellen technischen Entwicklungsstand, der viele Anwenderkriterien in der Konsumelektronik nicht erfülle.
Ist die Einschätzung korrekt, muss die Verbreitung der Technik über Büro- und Industrieanwendungen erfolgen. Auch hier sind Datenbrillen noch wenig verbreitet, sie werden laut VDC aber beständig weiterentwickelt. Verbesserungsbedarf sieht das Kompetenzzentrum in 11 Bereichen, deren Bewertung im Folgenden zusammengefasst wird.