Kommentar

Display Week 2025: Ermutigende Signale für Europa

6. Juni 2025, 8:38 Uhr | Heinz Arnold
Heinz Arnold, stv. Chefredakteur Markt&Technik, HArnold@componeers.net
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Die Repräsentanten der europäischen Display-Branche sind mit gemischten Gefühlen zur diesjährige SID Display Week in die USA gefahren. Doch es gibt interessante Entwicklungen, die sie optimistisch gestimmt zurückkehren ließen.

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Die SID Display Week ist eine der wichtigsten Veranstaltungen für die Bildschirm-Branche. So war es auch in diesem Jahr, als sie in San José stattfand – in der Nähe der ganz Großen wie Apple, Meta und Google, deren Mitarbeiter kurz mal vorbeischauen konnten. Denn sie sind sehr interessiert an allem, was sich technisch rund um die Displays tut: Von der Integration von KI und Sensoren, beispielsweise um neue Klassen energieeffizienter HMIs zu entwickeln, über AR-Technologien bis hin zu flexiblen Displays für die Integration in Wearables.

Insbesondere für die europäischen und deutschen Hersteller verlief die Messe – ganz anders als unter den derzeitigen Vorzeichen zu erwarten war – überraschend ermutigend. Denn was sie an Spezialitäten anbieten kann, stößt zunehmend auf Interesse. Richtig ist, dass die Produktion nach Asien abgewandert ist. Aber die deutsche und europäische Display-Industrie ist gut positioniert. Denn tiefes technologisches Wissen war hierzulande immer schon vorhanden und wurde weiterentwickelt.

Die asiatischen Hersteller brillieren zwar darin, neue Technologien zu übernehmen und in die Stückzahlproduktion zu bringen, aber Abwandlungen für Märkte durchzuführen, die aus ihrer Sicht nur Nischen bilden, ist für sie nicht interessant. Genau hierin haben es europäische und deutsche Hersteller zu einer gewissen Meisterschaft gebracht – für die der Bedarf wächst: beispielsweise in Autos, in der Industrie, in der Luft- und Raumfahrt und in der Medizintechnik. Die dort typischen langen Lebenszyklen eingerechnet, addiert sich dies zu einem Geschäft, das die asiatischen Hersteller nicht vernachlässigen möchten – weshalb sie jetzt offener für den Austausch mit den europäischen Spezialisten werden.

Auf der Messe hat sich gezeigt: Selbst die oben erwähnten Giganten wie Apple, Meta und Google suchen die Zusammenarbeit, genau wie die US-Industrie insgesamt. Die kürzliche Ankündigung des DFF, die hier vorhandene Erfahrung mit KI zu kombinieren (M&T 16/2025, S. 1), um der Entwicklungskompetenz in Europa zu neuer Stärke zu verhelfen, wird zusätzlichen Schub verleihen.

Wir dürfen also sehr gespannt sein, wie sich die europäische Display-Industrie jetzt weiterentwickelt – und freuen uns auf die electronic displays Conference, die auch 2026 wieder parallel zur embedded world in Nürnberg stattfinden wird: Ebenfalls ein hochkarätiges, weltweit beachtetes Diskussionsforum, das Experten aus aller Welt anzieht, und auf der insbesondere die europäische Display-Industrie ihre Fortschritte präsentiert.

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