Arbeitsmarkt DAX40

Zahl der Stellen fast halbiert, Ingenieure besonders betroffen

29. April 2025, 8:32 Uhr | Corinne Schindlbeck
© Schlierner/stock.adobe.com

Laut einer neuen Indeed-Analyse sank die Zahl offener Stellen in Dax-Konzernen seit März 2023 um 41,3 Prozent. Einige Konzerne kürzen besonders stark. Auffallend groß ist der Rückgang bei IT- und Ingenieurjobs mit über 60 Prozent.

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Laut einer Analyse der Jobplattform Indeed ist das Stellenangebot der größten börsennotierten Unternehmen des Landes zum Stichtag 8. April 2025 seit 2023 um 41,3 Prozent zurückgegangen  - deutlich stärker, als auf dem gesamten deutschen Arbeitsmarkt, der im selben Zeitraum laut Indeed Arbeitsmarktindex ein Minus von 27,8 Prozent verzeichnete.

Je nach Unternehmen, Berufsfeld und Einstiegslevel zeigen sich große Unterschiede bei der Personalnachfrage. Fresenius hat rund 3.100 Stellen offen, die DHL Group etwa 2.730 – hauptsächlich in der Zustellung. Dennoch zeigt sich auch hier ein klarer Rückgang: Im März 2023 schrieb die DHL Group noch fast 5.000 Stellen aus.

Rheinmetall und die Deutsche Telekom suchen jeweils rund 820 neue Mitarbeiter. BMW bietet aktuell 690 Jobs an – 59 Prozent weniger als zwei Jahre zuvor.

SAP, Sartorius und Merck bauen Stellenangebote aus

Während die meisten DAX-Konzerne Personal einsparen, wächst bei einigen der Bedarf. SAP meldet 420 offene Stellen, 38,1 Prozent mehr als 2023. Besonders gefragt sind Fachkräfte in IT und Finanzen. Sartorius stockte um 28,4 Prozent auf 86 Stellen auf. Merck legte leicht um 8,1 Prozent auf 130 Stellen zu. Neu im Vergleich: Fresenius Medical Care bietet aktuell etwa 190 Jobs an.

Berufsfeld Offene Stellen 2023 Offene Stellen 2025 Veränderung in %
Ingenieurwesen 2.600 940 -63,8 %
IT 2.420 915 -62,2 %

Insgesamt schrumpfte die Zahl der DAX40-Stellen von rund 29.470 auf 17.290. Bei 13 Unternehmen halbierte sich das Angebot oder fiel noch stärker. Volkswagen reduzierte seine offenen Stellen um 73,8 Prozent. Auch Bayer (-71,7 Prozent) und RWE (-70,7 Prozent) kürzten massiv. Airbus verzeichnete ein Minus von 63,5 Prozent.

Ingenieur- und IT-Stellen besonders betroffen

Am stärksten betroffen sind Ingenieur- und IT-Berufe. In beiden Bereichen ging das Angebot um mehr als 60 Prozent zurück. Führungspositionen und Jobs im Personalwesen verzeichnen ebenfalls starke Rückgänge. Praktika sind mit einem Minus von 24 Prozent weniger stark betroffen. BMW bietet derzeit rund 500 Praktikumsplätze an. Ausbildungsstellen bleiben nahezu konstant, besonders bei der DHL Group mit 750 Angeboten.

Experten sehen keine schnelle Erholung

„Die anhaltende Schwäche der deutschen Konjunktur schlägt sich auch bei der Personalnachfrage der DAX40-Unternehmen nieder“, heißt es von Indeed. Man verweist auf wirtschaftliche Unsicherheiten und Kostendruck als Hauptgründe. Eine schnelle Trendwende am Jobmarkt sei nicht zu erwarten.


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