Drehknöpfe, Tasten, Touch, Multitouch, Sprachsteuerung

Welches Oszilloskop-Bedienkonzept setzt sich durch?

7. Juli 2014, 14:09 Uhr | Nicole Wörner
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Tektronix - Mikael Näsström, Marketing Director, EMEA:

Mikael Näsström, Tektronix: »Bislang gab es keine Funktion, die ein Touchscreen- oder Multitouch-Interface bieten kann, die sich nicht auch mit einer konventionellen Tastenfeld-Bedienung mit physischen Steuerelementen oder einer Maus-Steuerung realis
Mikael Näsström, Tektronix: »Bislang gab es keine Funktion, die ein Touchscreen- oder Multitouch-Interface bieten kann, die sich nicht auch mit einer konventionellen Tastenfeld-Bedienung mit physischen Steuerelementen oder einer Maus-Steuerung realisieren ließe.«
© Tektronix

»Touchscreens sind in Oszilloskopen bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten im Einsatz. Das ist also keine neue Erfindung. Durch die Technologien moderner Consumer-Geräte sind neue Funktionen hinzugekommen – wie etwa Multitouch. Dies ist im Consumer-Bereich stark verbreitet und seit kurzem auch in Industrieanwendungen wie der Messtechnik zu finden. Bislang gab es aber keine Funktion, die ein Touchscreen- oder Multitouch-Interface bieten kann, die sich nicht auch mit einer konventionellen Tastenfeld-Bedienung mit physischen Steuerelementen oder einer Maus-Steuerung realisieren ließe.

Tektronix wird weiterhin neue Bedienoberflächen entwickeln, die sinnvoll sind und für echte Kundenanwendungen Vorteile bringen.

Moderne Technologien, wie Tablet-ähnliche Touchscreen-Schnittstellen, werden mit der Zeit sicherlich ihren Weg in unsere Geräte finden, wenn sie Sinn ergeben. Sie werden von einigen Kunden gewünscht, besonders von jüngeren Ingenieuren, die eine gewisse Vorliebe für solche Schnittstellen haben. Gleichzeitig wünschen sich viele Kunden nach wie vor Drehknöpfe und Tasten. Physische Bedienelemente bieten eine höhere Genauigkeit bei der Änderung von Einstellungen, als es mit einem Finger auf einem Bildschirm möglich ist. Deshalb werden einige Kunden diese Art der Bedienung sicher noch über eine gewisse Zeit bevorzugen.

In Bezug auf die Kaufentscheidung ist die Touchscreen-Schnittstelle – ausschließlich oder in der Kombination mit anderen physischen Bedienelementen – nur ein Aspekt. Er wird weiterhin eine geringere Priorität haben, wichtiger sind die Leistungscharakteristik, Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Marke eines Oszilloskops etc. Die Wichtigkeit von Multitouch-Displays hat in den letzten Jahren durch die Verbreitung in der Consumer-Elektronik etwas zugenommen. Wir sehen aber weiterhin einen großen Unterschied hinsichtlich der Priorität bei konventionellen Oszilloskop-Anwendern und jüngeren Ingenieuren. 

Natürlich eignen sich die Touch- und Multitouch-Technologien auch für andere Geräte. Die Frage ist, ob die Vorteile für die Kunden die Kosten für die Integration einer solchen Technologie in die Plattformen aufwiegen. Allgemein gültige Aussagen sind schwierig, weil es viele unterschiedliche Anforderungen gibt und jeder Bereich eine individuelle Entscheidung erfordert. So hat beispielsweise unsere Keithley-Produktlinie kürzlich die weltweit erste Source Measure Unit mit interaktivem Touchscreen vorgestellt. Das SourceMeter SMU 2450 kombiniert einen intuitiv bedienbaren Touchscreen mit einer Icon-basierten Steuerung, die unerfahrenen SMU-Anwendern die Arbeit deutlich erleichtert. 

Bezüglich der Frage nach weiteren Bedienkonzepten: Wir sprechen nicht öffentlich über unsere zukünftigen Entwicklungen, aber wir werden weiterhin sowohl die Kundenanforderungen und Anwendungen, als auch die Technologie-Fortschritte verfolgen und unsere Geräte entsprechend definieren.Wir untersuchen ständig neue Technologien und integrieren sie, wenn sie von echten Kundenanwendungen benötigt werden.

Ein wichtiger Aspekt für uns ist die Integration von mehr Funktionen in Oszilloskope, und zwar so, dass sie das Leben des Ingenieurs vereinfachen. Eine Umfrage unter Oszilloskop-Anwendern ergab, dass die Ingenieure neben ihrem Oszilloskop auch weitere Geräte mehrmals pro Monat nutzen: Digital-Voltmeter 87 %, Funktionsgenerator 68 %, Spektrumanalysator 45 %, Logikanalysator 33 %, Protokoll-Analysator 15 %. Das verdeutlicht, dass das Oszilloskop den Entwicklern mehr und umfangreichere Funktionen zur Verfügung stellen muss, um ihn bei einer effizienten Verifikation und beim Debugging von embedded-Systemen zu unterstützen.

Wir adressieren diese Anforderungen mit den integrierten Oszilloskopen der Serie MDO3000, die sechs Instrumente in einem kleinen, tragbaren Gerät kombinieren und die dem Entwickler einen Einblick sowohl in den Zeit- als auch in den Frequenzbereich ermöglichen. Integrierte Oszilloskope zeigen, in welche Richtung die Weiterentwicklung dieser Geräte künftig gehen wird.«


  1. Welches Oszilloskop-Bedienkonzept setzt sich durch?
  2. Agilent Technologies - Peter Kasenbacher, EMEA Market Segment Manager:
  3. Rigol Technologies EU - Wolfgang Bartels, Geschäftsführer
  4. Rohde & Schwarz - Guido Schulze, Leiter Produktmanagement Oszilloskope:
  5. Tektronix - Mikael Näsström, Marketing Director, EMEA:
  6. Teledyne LeCroy - Albert Hanselmann, Regional Manager EMEA Region
  7. Yokogawa Deutschland - Johann Mathä, Marketing Manager:
  8. Bedienkonzepte der einzelnen Hersteller im Überblick

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