Mit einer Rekordausstellungsfläche von über 30.000 m2 und über 500 Ausstellern wartet die PCIM Europe in diesem Jahr auf und wird damit ihrem Ruf als Leitmesse der Leistungselektronik in Europa einmal mehr gerecht.
Nürnberg wird vom 9. bis 11. Mai zum Mekka der europäischen Leistungselektronik, wenn sich auf der PCIM Europe, der internationalen Fachmesse und Konferenz für Leistungselektronik, intelligente Antriebstechnik, erneuerbare Energie und Energiemanagement, alles trifft, was Rang und Namen in dieser Branche hat.
Die Ausstellungsfläche liegt in diesem Jahr mit über 30.000 m2 um mehr als 6000 m2 über der des Vorjahres, und nachdem weltweit alle Reisebeschränkungen der Corona-Zeit aufgehoben worden sind, wird 2023 auch die Zahl der Fachbesucher in der Frankenmetropole wohl deutlich über den 11.306 des Jahres 2022 liegen.
»Die PCIM Europe 2023 bietet technische Highlights zu wegweisenden, neuen Technologien bei Silizium- und Wide-Bandgap-Leistungshalbleitern, gepaart mit innovativen Materialien für die Aufbau- und Verbindungstechnik, mit dem Ziel von längeren und applikationsspezifischeren Lebensdauern für Komponenten und Systeme«, beschreibt Prof. Dr. Leo Lorenz, General Conference Director ECPE, die Ausrichtung der diesjährigen PCIM. »Das Themenspektrum der begleitenden Konferenz reicht dabei bis hin zu AI-basierten, intelligenten, leistungselektronischen Energiewandlern für eine erfolgreiche Transformation zur E-Mobilität und erneuerbaren Energietechnologien.«
Neben zahlreichen Key-Playern der Branche wie etwa Fuji Electric Europe, Infineon Technologies, Mitsubishi Electric, Semikron Danfoss, Wolfspeed, Nexperia, Rohm Semiconductor und Hitachi Europe, die bereits bisher auf der Messe Präsenz zeigten, kommen auch in diesem Jahr namhafte neue Aussteller wie etwa Texas Instruments, Robert Bosch, Volkswagen, Renesas Electronics Europe und Melexis Technologies hinzu. Die Zahl der Aussteller auf der PCIM Europe liegt in diesem Jahr bei über 500 und damit deutlich über 2022 (384).
Auch in diesem Jahr greift die Messe Trendthemen der Branche auf spezifischen Sonderschauflächen auf. So liegt der Fokus in diesem Jahr auf Elektromobilität und Energiespeicherung. »Entwicklungen in beiden Bereichen haben eine hohe Dynamik und Innovationskraft, die durch neueste Entwicklungen der Leistungselektronik unterstützt werden und Anforderungen an diese richten«, erläutert Michael Strugholz, verantwortlich für das Produktmanagement Smart Charging & Rapid Control Prototyping bei dSpace. »Die PCIM Europe ist hier eine hervorragende Plattform, um die Anforderungen zwischen Ausstellern und Besuchern zu diskutieren.«
Zu den weiteren Highlights der PCIM Europe gehören in diesem Jahr die Stages und der Länderfokus USA. Neben der E-Mobility & Energy Storage Stage gibt es noch die Exhibitor Stage und die Industry Stage. Auf der Exhibitor Stage können Interessierte aktuelle Produktneuheiten ausstellender Unternehmen wie etwa Vincotech oder Weidmüller Interface erleben. Auf der Industry Stage hingegen finden Präsentationen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Forschungs- und Entwicklungsthemen statt. Ein Beispiel dafür ist die von dieser Zeitung moderierte Podiumsdiskussion »SiC is Sold Out for 2023 – Can GaN Help Me?«. Ein weiterer Fokus der PCIM Europe liegt in diesem Jahr auf dem Partnerland USA. Auf dem U.S. Pavillion können Interessierte in den direkten Austausch mit den aus dem Fokusland vertretenen Unternehmen gehen.
In diesem Jahr umfasst das Programm der begleitenden Konferenz über 350 Vorträge. Dabei zieht sich das Thema Nachhaltigkeit wie ein roter Faden durch das Programm. Schließlich spielt Leistungselektronik als Schlüsseltechnologie in verschiedenen Sektoren eine entscheidende Rolle, da unter anderem die effiziente Elektrifizierung vieler Anwendungen als entscheidende Voraussetzung für einen klimaneutrale Umgestaltung des Energiesystems gilt.
So verwundert es auch nicht, dass in allen drei Keynotes der PCIM-Europe-Konferenz Innovationen und Trends der Leistungselektronik in Verbindung mit Nachhaltigkeitsüberlegungen im Fokus stehen. Am ersten Kongresstag widmet sich die Keynote von Franz Musil, Power Electronics Engineer bei Fronius International, dem Thema »How Life Cycle Analyses are Influencing Power Electronics Converter Design«. Sein Vortrag beschäftigt sich mit der ganzheitlichen Beurteilung des Umwelteinflusses eines Konvertersystems durch die Anwendung einer Lebenszyklusanalyse. Erklärt wird dieses Konzept anhand zweier Beispiele im Detail: einem PV-Wechselrichter und einem Schweißgerät.
Holger Borcherding, Scientific Director an der University of Applied Sciences and Arts Ostwestfalen-Lippe, präsentiert am zweiten Kongresstag die Keynote »On the Way to the DC Factor – The Open Industrial DC Grid for Sustainable Production Sites is Entering the Dissemination Phase«. Diese Keynote stellt insbesondere die Gleichstromnetze für industrielle Anwendungen in den Fokus, versprechen sie doch eine höhere Energieeffizienz, unter anderem durch die geringen Verluste bei der Energieübertragung sowie das Entfallen einer sonst notwendigen AC/DC-Wandlung. Korrekt eingesetzte DC-Netze könnten so in Zukunft maßgeblich zur Steigerung der Energieeffizienz und damit zur Nachhaltigkeit beitragen.
Am dritten und letzten Veranstaltungstag schließlich präsentiert Munaf Rahimo, President and Founder von MTAL, seine Keynote mit dem Thema »HV Silicon and SiC Power Semiconductors – Key Components for Sustainable Energy Solutions«. Darin setzt er sich mit Hochleistungs- und Hochspannungshalbleitern und deren großer Bedeutung für die industrielle Fertigung und Stromnetze auseinander. Anders als bei Niederspannungshalbleitern, beispielsweise für die Elektromobilität, wird von Stromversorgungsnetzen schließlich erwartet, dass sie über viele Jahre hinweg 24 Stunden am Tag betrieben werden. Die Bauelemente-Industrie sei damit gefordert, Bauelemente zu liefern, die für solche Anwendungen geeignet sind.
In sämtlichen Sessions der Konferenz werden zudem Thematiken ausgeführt, in denen die Leistungselektronik eine entscheidende Rolle spielt – von der Erzeugung erneuerbaren Stroms über Energiespeicher und damit verbundener Energieeffizienz bis hin zur Leistungselektronik in der E-Mobility. Auch auf der Messe wird diesem Thema besondere Aufmerksamkeit gewidmet – mit der E-Mobility & Energy Storage Zone. »E-Mobilität und Energiespeicherung stellen wesentliche Komponenten einer dekarbonisierten und damit nachhaltigen Zukunft dar«, begründet Frank Osterwald von der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein die Einrichtung der Zone.
Die drei Special Sessions der Konferenz stellen auch in diesem Jahr besonders relevante Branchenthemen in den Fokus: »Solutions for Future Medium Voltage Grids«, »Power Electronics for E-Mobility« sowie »Understanding Losses in WBG Power Devices«.
Zum ersten Mal findet zudem auch am letzten Tag der Konferenz eine Poster-Session im Eingangsbereich NCC Mitte statt, um den vielen qualifizierten Einreichungen eine Plattform bieten zu können. Auch hier spiegelt sich das Grundkonzept der PCIM Europe wider: Einfacher und direkter Austausch zwischen Experten und interessierten Fachbesuchern.
Dieser Leitlinie folgen auch die an den Vortagen der Konferenz stattfindenden anwenderorientierten Seminare und Tutorials. Dabei erhalten Teilnehmende in Kleingruppen praxisorientiertes Know-how aus erster Hand. Dazu werden Spezialthemen wie »Power Electronics in Electric Vehicles«, »Drives«, »WBG Devices« und »Reliability« in elf halbtätigen Seminaren und sechs ganztägigen Tutorials im Arvena Park Hotel, Nürnberg, am 7. und 8. Mai präsentiert.
Interessenten, die bei der PCIM Europe 2023 nicht selbst live vor Ort sein können, bietet die Messe die Möglichkeit, über eine digitale Plattform ihr Fachwissen zu erweitern. Über diese digitale Plattform können Kongressteilnehmer bis zum 30. Juni 2023 zudem verpasste Vorträge nachholen oder Erlebtes noch einmal Revue passieren lassen.