Nachdem Vorstand und Aufsichtsgremien von Infineon grünes Licht gegeben und das Bundeswirtschaftsministerium die Genehmigung erteilt haben, startet Infineon mit dem Bau eines neuen Werks für Analog/Mixed-Signal-Technologien und Leistungshalbleiter, die 2026 in Betrieb gehen soll.
Rund fünf Milliarden Euro soll die neue Chipfabrik von Infineon in Dresden kosten. Damit handelt es sich um die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte. Da das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Genehmigung für einen vorzeitigen Projektbeginn erteilt hat, können die Arbeiten bereits während der beihilferechtlichen Prüfung durch die Europäische Kommission beginnen. Der Beginn der Bauarbeiten ist im Herbst 2023 vorgesehen. Ein Start der Fertigung ist für den Herbst 2026 geplant.
Vorbehaltlich der Beihilfeentscheidung der Europäischen Kommission und des nationalen Zuwendungsverfahrens soll das Projekt im Einklang mit den Zielen des Europäischen Chips Act gefördert werden. Infineon strebt eine öffentliche Förderung von rund einer Milliarde Euro an.
»Wir machen gemeinsam Tempo beim Ausbau unserer Fertigung, um von den Wachstumschancen zu profitieren, die uns die Megatrends Dekarbonisierung und Digitalisierung eröffnen«, sagt Jochen Hanebeck, Vorstandsvorsitzender von Infineon. »Wir sehen einen strukturell wachsenden Halbleiterbedarf, etwa für Erneuerbare Energien, Rechenzentren und Elektromobilität. Mit dem Bau der Smart Power Fab in Dresden schaffen wir die notwendigen Voraussetzungen, um die steigende Nachfrage nach Halbleiterlösungen bedienen zu können.«
Mit der Investition beabsichtigt Infineon, einen wesentlichen Beitrag zu dem von der Europäischen Kommission gesetzten Ziel zu leisten, in der EU bis 2030 einen Anteil an der globalen Halbleiterproduktion von 20 Prozent zu erreichen. Halbleiterlösungen für industrielle und automobile Anwendungen aus der Fabrik in Dresden sollen dazu beitragen, Wertschöpfungsketten in europäischen Schlüsselindustrien künftig noch besser abzusichern.
Der Ausbau der Fertigung am bestehenden Standort Dresden dürfte es Infineon ermöglichen, das Vorhaben schnell umzusetzen und überdies erhebliche Skaleneffekte bieten. Rund 1000 hochqualifizierte Arbeitsplätze sollen entstehen. Bei voller Auslastung ermöglicht die Fabrik in Dresden Infineon, zusätzliche jährliche Umsätze in der Größenordnung des Investitionsvolumens zu erzielen.
Die neue Fertigung wird eng mit dem Standort in Villach als »One Virtual Fab« verbunden sein. Dieser Fertigungsverbund für Leistungselektronik auf Basis der 300-mm-Technologie soll die Effizienz steigern und Infineon zusätzliche Flexibilität eröffnen, Kunden schneller zu beliefern.