Trendumkehr

DRAM-Preise steigen wieder – plus 18 %

5. Dezember 2023, 6:06 Uhr | Heinz Arnold
Der Umsatz der größten DRAM-Hersteller im zweiten und dritten Quartal dieses Jahres.
© TrendForce

Erstmals seit acht Quartalen werden die DRAM-Vertragspreise wieder steigen: TrendForce rechnet mit plus 18 Prozent in diesem Quartal gegenüber dem zweiten Quartal 2023.

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Ursache sei, dass sich die Lager inzwischen geleert haben und wieder befüllt werden müssten. Das gelte vor allem für DRAMs, die in mobilen Geräten und PCs Einsatz finden. Am meisten legten im dritten Quartal laut TrendForce die DRAMs für Mobilgeräte zu, deren Preise sequentiell zwischen 13 und 18 Prozent anzogen. Einen ähnlichen Preisanstieg hatte es zuletzt im vierten Quartal 2021 gegeben.   

Auch im Bereich der DRAMs für PCs stiegen die Preise zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder. TrendForce prognostiziert hier ein sequentielles Plus von 9,6 Prozent. Dieses Plus folgt allerdings auf einen tiefen Absturz: Seit dem vierten Quartal waren die Preise um insgesamt um 64 Prozent eingebrochen. 

Dagegen sind die Lager für Server-DRAMs immer noch gut gefüllt, so dass die Marktforscher hier nicht mit einem erwähnenswerten Preisanstieg rechnen.   

Deshalb werde Samsung die Fertigungskapazität in diesem Quartal noch einmal um 30 Prozent reduzieren, vor allem für DDR4-DRAM-ICs. Erst im zweiten Quartal 2024 würde Samsung die Kapazitäten wieder hochfahren. 

Im dritten Quartal verzeichneten die größten DRAM-Hersteller einen sequentiellen Umsatzzuwachs von 18 Prozent auf 13,5 Mrd. Dollar, vor allem wegen des steigenden Bedarfs im zweiten Halbjahr 2023. 

Samsung konnte um 15,9 Prozent auf 5,25 Mrd. Dollar zulegen. Das habe auch daran gelegen, dass Samsung die neue 1-α-nm-DDR5-DRAM-Generation auf den Markt gebracht hat, für die relativ hohe Preise verlangt werden können. 

SK Hynix kann sich über den höchsten Umsatzsprung freuen: Um 34,4 Prozent kletterte er auf 4,63 Mrd. Dollar. Das hätte an der starken Nachfrage nach High-Bandwidth-DRAMs und DDR5-Typen gelegen, die in KI-Servern Einsatz finden. SK Hynix konnte die Zahl der ausgelieferten DRAMs im dritten Quartal nacheinander steigern. Die Preise hätten laut TrendForce um 10 Prozent angezogen. 

Der Umsatz von Micron Technology wuchs im abgelaufenen Quartal um 4,2 Prozent auf 3 Mrd. Dollar. 

Ebenfalls um 10 Prozent stieg der Umsatz von Nanya Technology auf 244 Mio. Dollar. Das taiwanische Unternehmen profitierte von dem steigenden Bedarf an PC-DRAMs. Für die hauptsächlich produzierten DDR3- und DDR4-DRAMs blieb die Nachfrage jedoch verhalten, die Preise gingen im abgelaufenen Quartal noch einmal zurück. 

Winbond Electronics steigerte den Umsatz im dritten Quartal sequentiell um 13 Prozent, Powerchip Semiconductor Manufacturing um 4,4 Prozent.


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