Im ersten Quartal 2023 ist der DRAM-Preis laut TrendForce um 20 Prozent eingebrochen, im zweiten Quartal soll er noch einmal um 10 bis 15 Prozent fallen.
Und das obwohl DRAM-Hersteller wie Micron und SK Hynix haben ihre DRAM-Produktionen zurückgefahren. Denn dass der Bedarf im zweiten Halbjahr wieder anziehen wird, sei derzeit nicht abzusehen. Weil die Lagerbestände bei den Herstellern immer noch hoch sind, rechnet TrendForce mit weiter sinkenden Preisen. Sie würden erst wieder steigen, wenn es einen signifikanten Rückgang in der Produktion gebe. Ein Ende des Preisverfalls sieht TrendForce deshalb noch nicht.
DRAMs für PCs
Die Nachfrage nach DRAMs für PCs hat über die vergangenen drei Quartale deutlich nachgelassen. Bei den Käufern bestehen laut TrendForce Lagerbestäde für 9 bis 13 Wochen. Obwohl die Hersteller ihre Produktionen bereits gekürzt haben, würden die Preise für DDR4-8-GB-Module im zweiten Quartal noch einmal um 10 Prozent fallen. Zwar könnten die PC-OEMs jetzt die Gelegenheit nutzen und sich mit günstigen DRAMs eindecken, weil die Preise so stark gefallen sind, aber es bliebe abzuwarten, wie sich dies auf die Lagerbestände auswirken würde. Deshalb geht TrendForce davon aus, dass die Preise für PC-DRAMs im zweiten Quartal 2023 um 10 bis 15 Prozent fallen werden.
Server-DRAMs
Auch der Bedarf an Server-DRAMs seitens der OEMs und der Cloud-Service-Provider entwickelte sich wegen Lagerkorrekturen verhalten. Weil die Situation im Consumer-Markt noch schlechter aussieht, haben die Hersteller die Produktion an Server-DRAMs erhöht und die von DRAMs für Consumer-Geräte reduziert. Im ersten Quartal 2023 führte dies zu mehr Lagerbeständen. Jetzt haben die Hersteller zwar ihre Fertigungskapazitäten reduziert, auf die Preise ist dies aber noch nicht durchgeschlagen. Deshalb prognostiziert TrendForce in Sektor der Server-DRAMs im zweiten Quartal einen Preisverfall von 13 bis 18 Prozent.
Smartphone-DRAMs
Unterdessen seien die DRAM-Lagerbestände der Hersteller von Smartphones-DRAMs wieder auf ein gesundes Maß zurückgekehrt, wie TrandForce berichtet. Die Hersteller der Smartphones hätten aber ihre Produktionszahlen dem immer noch schwachen Bedarf auf der Verbraucherseite angepasst. Deshalb bleiben die mobilen DRAMs unter Preisdruck. Die Hersteller müssten also weiter so viel ihrer Lagerbestände verkaufen, wie möglich. Die dortigen Überbestände abzubauen, bliebe eine Herausforderung. Deshalb würden die Preise im zweiten Quartal um 10 bis 15 Prozent sinken.
Grafik-DRAMs
Die Käufer von Grafik-DRAMs hätten die Lager sehr vorsichtig gefüllt, denn nicht einmal das KI-Umfeld habe den Markt beflügelt. Der Preis für GDDR6-16-Gb-Typen, eines der gängigsten Produkte, werde deshalb im zweiten Quartal zwischen 10 und 15 Prozent nachgeben, so schätzt TrendForce. Derzeit befindet sich der Markt in der Übergangsphase von 8- zu 16-Gb-Typen. Samsung wolle für Ende des Jahres die Produktion ihrer für die GDDR6-8-Gb-DRAMs auslaufen lassen. Anfang 2024 werde SK Hynix der einzige Hersteller sein, der noch GDDR6-8-Gb-Typen anbietet. Dan könne sich die Preisentwicklung für diese Typen wieder beruhigen.
Netzwerk-DRAMs
Der Bedarf für DRAMs, die Einsatz in Netzwerkausrüstungen finden, hat sich stabilisiert. Allerdings seien die meisten Hersteller in der Einschätzung des weiteren Bedarfs für dieses Jahr vorsichtig. Immer noch übersteige das Angebot die Nachfrage im Consumer-Markt, obwohl die DRAM-Hersteller auch hier die Fertigungskapazität heruntergefahren haben. Auch in diesem Sektor rechnet TrendForce mit einem Preisverfall von 10 bis 15 Prozent im zweiten Quartal.