SK Hynix ändert die ursprünglichen Pläne und baut ihre DRAM-Fab in Wuxi/China aus, um dort vor allem Consumer-DRAMs zu fertigen, so dass sich die Preise nicht so schnell erholen werden.
Geplant war, die Fertigung mit Hilfe von 1Y-nm-Prozessen auf die fortschrittlicheren 1Z-Prozess umzustellen. Im vergangenen Oktober verschärften die USA allerdings die Ausfuhrbestimmungen: Equipment für die Fertigung von ICs mit Hilfe von 18-nm-Prozessen und darunter dürfen nicht mehr nach China exportiert werden. Zwar hatte die Fab von SK Hynix in Wuxi eine auf ein Jahr befristetet Lizenz für die Produktion erhalten. Doch SK Hynix hat jetzt wegen der US-Restriktionen beschlossen, die Kapazität für ihre 21-nm-Prozess auszubauen, um dort vor allem DDR3- und DDR4-DRAMs mit bis zu 4 Gb zu fertigen. Langfristig will SK Hynix aber die Kapazität für fortschrittliche Prozesse in Südkorea ausbauen – die Fab in Wuxi soll sich darauf konzentrieren, den Bedarf in China zu decken und DRAMs mit Hilfe ausgereifter Prozesse für den Consumer-Markt zu produzieren. Wohl auch wegen der derzeitigen schwachen Nachfrage hat SK Hynix die Zahl der Wafer-Starts pro Monat um 30 Prozent reduziert.
Der Anteil der DDR3- und DDR4-4Gb-DRAMs liegt laut TrendForce bei SK Hynix unter 30 Prozent gemessen an der Gesamtproduktion. Allerdings wolle SK Hynix diesen Anteil ausbauen.
Derzeit fertigen Nanya, Winbond und PSMC DDR3-4Gb-DRAMs, nur Nanya liefert auch DDR4-4Gb-DRAMs in größerem Umfang. Alle vier Hersteller nutzen 20-nm-Prozesse für die DDR3-4Gb-DRAMs.
Samsung stellt DDR4-4Gb-DRAMs auf den 20-nm- und 1X-nm-Ebenen her. Im zweiten Halbjahr 2023 soll die 1Z-Ebene hinzukommen. SK Hinyx und Nanya fertigen nur auf der 20-nm-Ebene. Andere taiwanische Hersteller legen den Schwerpunkt auf DDR3-Typen mit Hilfe von 25-nm-Prozessen. Winbond und PSMC entwickeln zwar 20-nm-Proztesse hinken aber in hohen Volume ihren Wettbewerbern noch hinterher.
Insgesamt wird sich der Bedarf an Consumer-DRAMs nach Einschätzung von TrendForce im zweiten Quartal noch nicht stabilisieren, die Preise werden weiter fallen. Zwar hätten die DRAM-Hersteller die Produktion cn Consumer-DRAMs weiter zurückgefahren, es herrsche aber weiter Überversorgung aufgrund der Lagerbestände. Den durchschnittlichen Preisrückgang prognostiziert TrendForce auf 10 bis 15 Prozent. Der Ausstoß der Fab von SK Hynix in Wuxie könnte zusätzlichen Preisdruck führen und der Preis für Consumer-DRAMs dürfte sich noch nicht so schnell erholen.