Für Fujitsu Electronics Europe äußerte sich Axel Tripkewitz, der als President & Managing Director das Unternehmen leitet. Letzteres hieß als Halbleiterhersteller bis 1.1.2016 noch Fujitsu Semiconductor Europe, fokussiert sich seither aber als „Value Added Distributor“ auf den Vertrieb von Halbleitern und komplexen Elektroniklösungen.
Wie lief 2016?
Axel Tripkewitz: Für uns von Fujitsu Electronics Europe lief das Geschäftsjahr 2016 entsprechend unserer Planung und unseren Erwartungen. Durch die Aufnahme mehrerer neuer Hersteller in unsere Linecard Synergy ergeben sich einige neue und interessante Geschäftsperspektiven, die sich natürlich erst nach einer Anlaufzeit merklich in den Umsatzzahlen widerspiegeln werden.
Wachstumsimpulse?
Tripkewitz: Die größten Wachstumsimpulse sehen wir dort, wo unser Ansatz, dem Kunden komplexere Lösungen anzubieten, für diesen einen entsprechenden Mehrwert darstellen. Solche Impulse lassen sich nicht auf bestimmte Märkte, sondern eher auf Technologien eingrenzen. Insbesondere die Nutzung moderner Package-Technologien bietet in vielen Produktbereichen Wachstumspotenzial – unterschiedlichste Komponenten können hierdurch sehr kompakt zusammengefasst werden. Da heute in sehr vielen Bereichen die Entwicklungsressourcen knapp und die Notwendigkeit kürzerer Produktzyklen hoch ist, werden solche neuen Lösungen intern oft nicht in Erwägung gezogen. Des Weiteren gehen wir davon aus, dass auch der Teil unseres Portfolios, der auf sehr energieeffiziente Lösungen ausgerichtet ist, in den nächsten Jahren ein deutliches Wachstum verzeichnen wird. Denn wenn wir über IoT sprechen, denken wir eigentlich immer an sehr effiziente Lösungen, die über mehrere Jahre mit einer Batterie oder komplett über Energy Harvesting betrieben werden können.
Erwartungen an 2017?
Tripkewitz: Durch die jüngsten politischen Ereignisse erwarten wir selbst derzeit keinen größeren Einfluss auf unser Geschäft. Vom zunehmenden Protektionismus könnten wir sowie die komplette Distributionsbranche natürlich in Zukunft betroffen sein. Da wir uns jedoch bemühen, unseren Kunden neue, differenzierte Lösungen anzubieten, wäre Protektionismus hier im Zweifelsfall eine Entscheidung gegen die bessere technische Lösung. In einigen Fällen könnten neue Handelshemmnisse sogar vorteilhaft sein, da wir unseren Kunden z.B. die lokale Produktion ihrer Boards anbieten. Da ein sehr wesentlicher Teil der von uns vertriebenen Produkte aus Japan stammt, sehen wir hier in Bezug auf unsere Bauteileversorgung wenig Risiken.