Kritische Komponenten werden knapp

Rochester zeigt Auswege aus der Nexperia-Lieferkrise

11. Dezember 2025, 16:44 Uhr | Karin Zühlke
© Rochester Electronics

Die aktuelle Verknappung von Nexperia Bauteilen zeigt, wie schnell kritische Halbleiterbestände erneut knapp werden können. Rochester Electronics analysiert die Schwachstellen der Lieferketten – und rät, welche Schritte jetzt nötig sind, um die Versorgung zu stabilisieren.

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Inventarprobleme bei kritischen Komponenten 

Die Halbleiterindustrie bildet das Rückgrat moderner Technologien – vom Automotive-Bereich bis zu Medizingeräten. Dennoch zeigen aktuelle Entwicklungen, wie anfällig globale Lieferketten bleiben. Engpässe bei kritischen Komponenten — darunter Dioden, Transistoren und MOSFETs — führten in mehreren Branchen zu Produktionsverzögerungen und steigenden Betriebskosten.

Was steckt hinter der Nexperia-Inventarverknappung?

Laut Z2Data sind die Bestände der kritischsten Nexperia-Bauteile bei autorisierten Distributoren innerhalb von nur fünf Wochen um 30–50 % gesunken, ohne Anzeichen einer Erholung. Diese Bauelemente sind entscheidend für Automotive-, Industrie- und Consumer-Anwendungen. Wenn die Versorgung instabil wird, kommt es zu Produktionsstopps, unsicherer Planung und der Suche der OEMs nach Alternativen.

Die Engpässe betreffen nicht nur den Automotive-Sektor: Auch Luft- und Raumfahrt, industrielle Steuerungen und Medizintechnik sind stark abhängig. Viele Bauteile sind fest in Baugruppen verlötet und benötigen umfassende Tests und Qualifikationen, sodass Ersatz nicht schnell möglich ist.

Ursachen der Störungen

• Geopolitische Spannungen, die Produktion und Logistik beeinträchtigen.
• Single-Source-Abhängigkeiten, die die Auswirkungen verstärken.
• Just-in-Time-Praktiken, die in Krisenzeiten kaum Puffer bieten.

Risiken der unautorisierten Beschaffung

Wenn autorisierte Bestände knapp werden, wenden sich manche Hersteller dem Graumarkt zu — mit Risiken wie Fälschungen, minderwertigen oder nicht konformen Komponenten, die Sicherheit und Markenintegrität gefährden können.

Resilienz aufbauen: Best Practices

  1. Nur mit autorisierten Distributoren arbeiten, die vollständige Rückverfolgbarkeit bieten.
  2. Beschaffungsquellen und Regionen diversifizieren.
  3. Lifecycle-Management und Obsoleszenzplanung priorisieren.
  4. Market Intelligence nutzen, um Nachfrage und Schwachstellen frühzeitig zu erkennen.

Rochester Electronics ist Partner von Nexperia

Durch die autorisierte Partnerschaft mit Nexperia sicherte Rochester Electronics 2,9 Milliarden Nexperia-Bauteile, noch bevor mögliche Produktionsrisiken bekannt wurden — und gewährleistet damit unterbrechungsfreie Verfügbarkeit.
Rochester arbeitet zudem mit onsemi, Texas Instruments und STMicroelectronics zusammen, um vollständig autorisierte Alternativen bereitzustellen.

Fazit

Die jüngsten Herausforderungen zeigen deutlich: Resilienz entsteht nicht über Nacht. Sie basiert auf Planung, Diversifikation und starken Partnerschaften.
Mit autorisierter Beschaffung und langfristigen Lifecycle-Strategien können Hersteller Unsicherheiten sicher meistern und ihre Produktion schützen.


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