Die Endrich Bauelemente Vertriebs GmbH feierte im Oktober 2016 das 40-jährige Firmenjubiläum. In einem Gartenzimmer von Wolfgang Endrich und seiner Frau Ursula gegründet, agiert das Unternehmen mittlerweile weltweit mit 180 Mitarbeitern. Zusammen mit seinen Tochterfirmen erwirtschaftet Dr. Christiane Endrich mit ihrem Team einen Jahresumsatz von fast 110 Millionen Euro. Neue Anwendungssegmente wie Wearables und Konnektivität sollen dazu beitragen, dass die Umsatzzahlen auch weiterhin zulegen werden.
Wie lief 2016?
Christiane Endrich: Sowohl das Konjunkturbarometer des ZVEI als auch der FBDI zeigten sich für 2016 optimistisch. Rückblickend auf das erste Halbjahr 2016 gesehen kann auch die Endrich Bauelemente Vertriebs GmbH (Geschäftsjahr von April bis März) diese Prognose bestätigen, denn wir sind, bezogen auf den Umsatz, im höheren einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Das größte Wachstum wurde dabei im Automobilbereich erreicht, wo wir unseren Marktanteil weiter ausbauen konnten. Im Bereich General Lighting konnten wir stückzahlenmäßig ebenfalls ein gutes Wachstum verzeichnen, was jedoch durch den ständigen Preisverfall und durch neuerdings sehr preisagressive Marktbegleiter absolut gesehen nicht zu Wachstum führte.
Wachstumsimpulse?
Endrich: Die Endrich Bauelemente Vertriebs GmbH ist mit ihrem Portfolio sehr breit aufgestellt, um den verschiedenen Branchen und für neue Trends die passenden Produkte zu liefern. Wir sehen zum einen, dass die Wearables auf dem Vormarsch sind, die sich in Westeuropa immer stärker etablieren, und damit der Bereich der Sensorik immer wichtiger wird. Darüber hinaus spielt das Thema Konnektivität bei Elektrokleingeräten eine immer wichtigere Rolle im Markt, was z.B. von großen Internetanbietern wie Amazon bereits für neue Dienstleistungen wie sich selbst nachbestellende Produkte genutzt wird.
Erwartungen an 2017?
Endrich: In Bezug auf aktuelle politische Gegebenheiten ist es meiner Meinung nach heute nicht möglich, einen Blick in die Glaskugel zu werfen. Wir wissen nicht genau, ob der Brexit als solcher tatsächlich stattfindet, und falls es dazu kommt, wann er ausgesprochen wird. Eine Abspaltung Großbritanniens wird nach der offiziellen Kündigung auch noch zwei Jahre Zeit in Anspruch nehmen. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor, der sich heute noch nicht bewerten lässt, sind die Aktionen von Donald Trump. Es ist nicht abzusehen, ob er – sobald als Präsident eingesetzt – seine angekündigten Pläne überhaupt verwirklichen wird, denn ein Aufkündigen von Handelsabkommen wirkt sich auf alle Beteiligten aus. Die aktuellen Drohgebärden gegen China könnten sich als Schuss nach hinten herausstellen, da China der größte Gläubiger der USA ist. Wir sehen in der Distribution, nicht nur für 2017, eher die große Herausforderung in der generellen Entwicklung des Marktes: Es geht immer mehr um Datensammlung und deren Abspeicherung und weniger um das Produkt – also um die Hardware.