Kameras im Fahrzeuginnenraum

Aktivitäten des Fahrers genau überwachen

6. September 2021, 14:27 Uhr | Kathrin Veigel
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Fahrsimulator unterstützt bei der Forschung

Bindeglied der Entwicklungen ist der institutseigene Fahrsimulator, von dem Industriekunden auch im Rahmen individueller F&E-Projekte profitieren können. Dank simulierbarer Verkehrssituationen bietet er die Grundlage für das Sammeln relevanter Fahrt- und Verhaltensdaten und ermöglicht mit seiner umfangreichen Sensorausstattung Studien für alle Insassen.

Fraunhofer IOSB
Zur Durchführung von Studien und Datensammlungen bietet das Fraunhofer-Institut IOSB einen Fahrsimulator mit umfangreicher Sensorik im Fahrzeuginnenraum.
© M. Zentsch/Fraunhofer IOSB

Was Datenschutz- und Sicherheitsaspekte angeht, so denken die Forscher diese von Anfang an mit. »Die Kameradaten werden in Echtzeit ausgewertet, nicht gespeichert und verlassen zu keinem Zeitpunkt das Fahrzeug. Personalisierte Modelle werden dafür ebenso wenig benötigt – somit werden keine personenbezogenen Daten gesammelt«, erklärt Dr. Pascal Birnstill, Senior Scientist, zu den Themen Datensicherheit, Datenschutz und Transparenz am Fraunhofer IOSB. Die Technologie respektiert also von vornherein die Privatsphäre und entspricht damit den strengen Regularien und dem hohen Datenschutzbewusstsein in der EU.

Zahlreiche Anwendungen – auch jenseits der Aktivitätserkennung

Wie wichtig Aktivitätserkennungen sind, zeigt eine Verordnung der EU: Das »Driver Monitoring« soll bei der Automatisierung des Autos verpflichtend werden. Mit der Technologie aus dem Fraunhofer IOSB können Fahrzeughersteller nicht nur diese Richtlinie erfüllen, sondern zudem zahlreiche Visionen in puncto autonomes Fahren Realität werden lassen.

Ein Beispiel: Spracherkennung stößt bei der Kommunikation von Mensch und Auto schnell an ihre Grenzen. So ist der Befehl »Park dort ein« für sich genommen nicht aussagekräftig. Über die Körperposen- und Aktivitätserkennung weiß das System jedoch, auf welche Parklücke der Nutzer in dem Moment zeigt. Auch bei Sicherheitsaspekten von fahrerlosen Fahrzeugen kann das System helfen: Während derzeit die Fahrer noch darauf achten, dass alle Mitfahrer die Sicherheitsregeln einhalten und sich beispielsweise anschnallen, wird dies künftig das fahrerlose Fahrzeug übernehmen müssen – etwa bei autonom fahrenden Taxis oder Bussen. Auch hier ist eine zuverlässige Innenraumüberwachung unverzichtbar.


  1. Aktivitäten des Fahrers genau überwachen
  2. Fahrsimulator unterstützt bei der Forschung

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Fraunhofer IOSB (Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung)

Weitere Artikel zu Audi AG

Weitere Artikel zu Robert Bosch

Weitere Artikel zu Volkswagen AG

Weitere Artikel zu Continental AG

Weitere Artikel zu Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)

Weitere Artikel zu Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF

Weitere Artikel zu Automatisiertes Fahren

Weitere Artikel zu Kameras

Weitere Artikel zu Fahrzeugkomponenten