Erste Live-Anwendung in Deutschland

Broadcom und Audi digitalisieren Produktions-IT

27. März 2025, 12:55 Uhr | Karin Zühlke
© Audi

Die von VMware Cloud Software unterstützte Audi-Initiative „Edge Cloud 4 Production“ - EC4P - ist jetzt mit der ersten virtuellen speicherprogrammierbaren Steuerung im Werk Böllinger Höfe in Deutschland live. Dort stellt Audi den e-tron GT her.

Diesen Artikel anhören

Im Rahmen der EC4P-Initiative unterstützt die Private-Cloud-Plattform VMware Cloud Foundation® (VCF) Audi dabei, die Verwaltung und Wartung dedizierter Industrie-PC-Geräte in der Fabrikhalle zu zentralisieren, das Sicherheits-Patching und Risikomanagement zu vereinfachen und durch den Einsatz von weniger Hardware und weniger manuellen Vorgängen die Umweltbelastung zu reduzieren.
 
Mit EC4P sorgt Audi für eine intelligente Fertigung, indem es die softwaredefinierte Fabrikautomatisierung in die Werkshallen bringt und die Lücke zwischen IT und OT überbrückt. Die Initiative umfasst eine enge Partnerschaft zwischen wichtigen Technologiepartnern wie Broadcom, Cisco und Siemens.
 „Der Einsatz virtueller speicherprogrammierbarer Steuerungen im Karosseriebau ist ein wichtiger Produktivitätssprung in unserer 360factory-Strategie für eine effiziente und datengesteuerte Fertigung“, sagt Audi-Produktionsvorstand Gerd Walker. „Wir wollen die lokale Cloud für die Produktion in alle Werke bringen und dabei die Fortschritte bei digitalen Steuerungen nutzen.“
 
„Die Zusammenarbeit zwischen Audi und Broadcom ist von zentraler Bedeutung, um die Zukunft der Fertigung effizienter, kostengünstiger und sicherer zu gestalten“, sagt Sven Müller, Projektleiter für EC4P bei Audi. „Durch unsere gemeinsame Arbeit setzen wir neue Maßstäbe für Präzision, Individualisierung und ökologische Nachhaltigkeit. EC4P wird unseren Hardware-Fußabdruck reduzieren, indem wir Tausende von dezentralen Industrie-PCs durch eine effizientere, skalierbare und flexible Architektur von lokalen Edge-Servern ersetzen, die die Cloud und das Edge auf dem Shopfloor vereinen.“

Transformation der IT-basierten Fabrikautomation mit einer Private-Cloud-Plattform

Audi setzt VMware Cloud Foundation ein, um eine private Cloud-Umgebung außerhalb des Werks Böllinger Höfe zu schaffen, in der kritische Workloads in der Fertigung zentral gehostet und verwaltet werden. 

Einige Beispiele sind:

 •    Virtuelle Worker Stations (Virtuelle Desktops): Anstatt physische Industrie-PCs für den Betrieb von Tausenden von „Worker Stations“ im gesamten Werk zu unterhalten, können diese nun als virtuelle Maschinen (VM) auf VMware Cloud Foundation außerhalb des eigentlichen Werks betrieben werden. Software- und Betriebssystem-Updates können parallel durchgeführt werden, anstatt sie in die kurzen Schichtwechselzeiten zu zwingen. Wenn die VM einer Arbeitsstation Probleme hat, kann sie schnell per Fernzugriff ersetzt werden.   
•    Virtuelle speicherprogrammierbare Steuerungen (vPLCs): Virtuelle speicherprogrammierbare Steuerungen (Virtual Programmable Logic Controllers, vPLC) werden zur Steuerung von Robotern verwendet, die verschiedene Autoteile herstellen. Ein vPLC-Workload kann als VM oder sogar Container installiert und ähnlich wie eine IT-basierte Cloud-Infrastruktur verwaltet werden. Konfigurations-Updates, Sicherheits-Patches und Funktions-Updates können über die private Cloud von Audi vorgenommen werden. 


Auf EC4P aufbauend, könnten etwa KI-gesteuerte Produktion, Datenanalyse und Computer-Vision-Anwendungen künftige Anwendungsfälle für Audi sein. Mit VMware Cloud Foundation will Audi in den Böllinger Höfen u. a. die Infrastruktur standardisieren sowie schnellere Updates und Deployments, was die Wartung beschleunigen soll. Darüber hinaus soll die Cloud-Infrastruktur agiler und flexibler werden. 
Mehr Sicherheit und verbesserte Ausfallzeiten gehören ebenfalls zu den Zielen.
 
„Audi möchte die Fabrikautomatisierung auf die nächste Stufe heben und von einer skalierbaren Infrastruktur in seinen Fabriken weltweit profitieren. VMware Cloud Foundation wird den Ersatz von Industrie-PCs und Spezialhardware in den Werkshallen durch Allzweck-Server ermöglichen, auf denen konsistente VMware-Cloud-Infrastruktur-Software läuft“, sagt Paul Turner, Vice President of Products, VMware Cloud Foundation Division bei Broadcom. „VCF bietet Audi eine konsistente und skalierbare Möglichkeit, eine verteilte Edge-Infrastruktur zu betreiben, Ressourcen effizienter zu verwalten und Betriebskosten zu senken. Letztendlich wird VCF Audi dabei helfen, die Betriebszeit, die Agilität und die Geschwindigkeit der Einführung neuer Anwendungen und Tools in der Produktion zu erhöhen.“


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Audi AG

Weitere Artikel zu Elektronikfertigung