Durch ein neuentwickeltes Thermomanagementmodul erhöht Mahle die Systemeffizienz und damit die Fahrzeugreichweite mit einer Batterieladung. Mahle präsentiert das Produkt erstmals auf der IAA Mobility in München.
Als zentrale Schnittstelle für den gesamten Kühl- und Kältemittelkreislauf des Fahrzeugs sorgt das neue Thermomanagementmodul dafür, dass jede Komponente des Antriebs- und Speichersystems zu jedem Zeitpunkt und unter allen klimatischen Bedingungen richtig temperiert wird und gleichzeitig Wohlfühlklima im Fahrzeuginnenraum herrscht.
Gerade das Heizen des Fahrzeuginnenraums im Winter stellt bei E-Fahrzeugen eine Herausforderung dar. Da ein elektrischer Antrieb im Vergleich zu einem Verbrennungsmotor wesentlich weniger Wärme abgibt, steht diese Energie kaum für das Heizen zur Verfügung. Die Wärme für den Innenraum muss also vom Fahrzeug zusätzlich erzeugt werden. Dabei ist hohe Effizienz gefragt, denn der Energiespeicher ist die Traktionsbatterie – was an Heizleistung erzeugt wird, geht bei der Fahrzeugreichweite verloren.
Für maximale Aktionsradien pro Batterieladung auch beim Heizen im Winter hat Mahle deshalb eine hocheffiziente Wärmepumpe in das Thermomanagementmodul integriert. Das Modul umfasst Klimakompressor, Wärmetauscher, Kühlmittelpumpen, Sensorik und Ventile in einer Einheit. Dies reduziert Bauraum, Entwicklungsaufwand und Kosten. Zugleich wird das Gesamtsystem deutlich effizienter: Bis zu 20 Prozent mehr Reichweite sind gegenüber einem System mit E-Heizern realisierbar.
»Der Vorteil von Mahle im Wettbewerbsumfeld liegt in unserer umfassenden Komponenten- und Systemexpertise, die wir durch eigene Entwicklung und Fertigung aufgebaut haben. Dadurch können wir ganzheitliche Lösungen entwickeln, die perfekt aufeinander abgestimmt sind«, betont Dr. Marco Warth, Leiter der Konzernforschung und Vorausentwicklung bei Mahle.
Das Thermomanagementmodul ist auf das aktuelle Kältemittel R1234yf ausgelegt, kann mit geringen Anpassungen aber auch mit dem alternativen zukünftigen Kältemittel R290 (Propan) betrieben werden. »Damit geben wir den Automobilherstellern Zukunftssicherheit bei der Integration in heutige Fahrzeugplattformen, da ein Wechsel auf das neue Kältemittel keine umfangreichen konstruktiven Anpassungen nach sich zieht«, erklärte Warth.
Zudem werden dank des modularen, kompakten Systemlayouts nur noch drei statt bisher vier Kühlmittelpumpen im Fahrzeug benötigt. Das System befindet sich derzeit in Entwicklung und soll innerhalb der kommenden zwei Jahre in Serie gehen.
Auf seinem Messestand in Halle A1 zeigt Mahle auf der diesjährigen IAA Mobility unter dem Motto »Effizienz3« neueste Entwicklungen aus seinen verschiedenen Strategiefeldern. Neben dem hier vorgestellten Thermomanagementmodul mit integrierter Wärmepumpe zählen zu den Highlights des Mahle-Messeauftritts ein Range Extender sowie Ethanol-fähige Motorenkomponenten, die sowohl den Kraftstoffverbrauch als auch die CO2-Emissionen von Verbrennungsmotoren deutlich reduzieren.