Exclusiv-Interview - 35 Jahre Viscom

»Auf das Zusammenspiel kommt es an«

31. Oktober 2019, 17:30 Uhr | Nicole Wörner
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

China, USA und die Auswirkungen des Handelskonflikts

Welchen Stellenwert hat China für Viscom?

Die 3C-Märkte in China bieten viel Potenzial für westliche OEMs – und damit auch für uns als Prüftechniklieferanten, denn chinesische Hersteller nutzen gerne westliches Equipment. Wir haben uns dort einen guten Namen gemacht und sind mit unseren Röntgen- und optischen Inspektionssystemen gut positioniert. Wir haben eigene Niederlassungen in China, sind gut vernetzt und erwarten dort wachsendes Geschäft.

Inwieweit spüren Sie den Handelskonflikt zwischen den USA und China?

Wir sind davon eher indirekt betroffen. Aber wir spüren schon, dass unsere Kunden angesichts der Handelsrestriktionen verunsichert sind. Mit dem sich zuspitzenden Handelskonflikt sehen wir aber auch, dass der chinesische Binnenmarkt deutlich an Dynamik gewinnt, vor allem in der Automobilbranche. Das mag staatlich gefördert sein – Stichwort „Made in China 2025“ –, hilft uns in der aktuellen Situation aber auch gegen US-amerikanische Mitbewerber. Wichtig ist: Man muss den chinesischen Markt als Partner bedienen, nicht als westlicher Lieferant.

Vor wenigen Wochen hat Viscom drei neue Röntgenlabore mit zertifizierter Strahlungssicherheit bis 300 kV und 1500 Watt eröffnet – und damit kräftig in die Entwicklung und Fertigung eigener Mikrofokus-Röntgenröhren investiert. Warum kaufen Sie nicht einfach passende Röhren zu?

Als wir 1996 unser erstes automatisches Röntgensystem entwickelt haben, gab es keine Röntgenröhre auf dem Markt, die unseren Ansprüchen gerecht wurde. Da haben wir uns gedacht: Das können wir besser. Und der Erfolg hat uns Recht gegeben. Mittlerweile hat sich der Röntgenröhrenbau für uns zu einem wichtigen Standbein entwickelt. Wir verbauen die Röhren zum Teil in unseren eigenen Systemen und können somit sicher sein, dass die Qualität der Inspektionssysteme die Kunden überzeugt. Zudem verkaufen wir die Röhren auch an andere Hersteller. Dieses OEM-Geschäft betrifft allerdings eher die Gussindustrie oder die Mechanik. Wir sehen hier großes Potenzial für Viscom.

Welcher Bereich wächst stärker – OEM- oder Systemgeschäft?

Der gesamte Röntgenmarkt wächst. Treiber im Systemgeschäft sind in erster Linie die Elektromobilität und Hochstromanwendungen. Im Jahr 2018 haben wir rund die Hälfte unseres Systemumsatzes mit Röntgentechnologien gemacht.

Und AOI?

Wir sprechen hier zwar über höhere Stückzahlen, allerdings sind die Preise auch niedriger. Der Bedarf wächst mit höheren Qualitätsanforderungen bei zunehmender Miniaturisierung und der Einführung neuer Fertigungstechnologien z.B. im Bonddrahtbereich, bei LEDs und Steckerpins.


  1. »Auf das Zusammenspiel kommt es an«
  2. China, USA und die Auswirkungen des Handelskonflikts
  3. Das Potential von 5G und KI
  4. "Nur als Team kann man erfolgreich sein"

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