Nach der euphorisch anmutenden Vorstellung von Smart-Glasses-Prototypen auf der Google-Entwicklungskonferenz im Mai lobt sie nun auch CEO Sundar Pichai – gibt sich aber noch vorsichtig.
Das Entwicklungsteam für Augmented-Reality-Brillen (AR) von Google sei nach einem Bericht der DigiTimes noch dabei, Mitarbeiter einzustellen. Im Moment konzentriere sich Google auf den Ausbau seiner Gemini-KI-Nutzerbasis. Dafür sei das Smartphone derzeit die effektivere Plattform.
Während der Bekanntgabe der Ergebnisse für das zweite Quartal dieses Jahres erwähnte Sundar Pichai, CEO von Alphabet und Google, die Entwicklung von Smart Glasses und zeigte sich über die Fortschritte erfreut. Der Tragekomfort und der Leistungsumfang der intelligenten Brillen habe sich gegenüber den früheren Generationen verbessert. Er ging aber davon aus, dass über die kommenden zwei bis drei Jahre die Smartphones die Geräte der Wahl bei den Verbrauchern bleiben.
Damit gab sich Pichai gegenüber den Smart Glasses relativ vorsichtig. Im Mai dieses Jahres hatte Google auf seiner Entwicklerkonferenz Google I/O 2025 erstmals Prototypen neuer Smart Glasses vorgestellt. Unter dem Codenamen Project Aura/Astra präsentierte Google recht euphorisch Modelle, die wie ganz normale Brillen aussehen, aber mit Kamera, Mikrofon, Lautsprechern und einem Mikrodisplay ausgestattet sind. Die Steuerung erfolgt über die KI Gemini, etwa per Sprachbefehle. Außerdem will Google mit Partnern wie Warby Parker, Gentle Monster und Samsung/Xreal zusammenarbeiten, um Brillen auf den Markt zu bringen, die bei den Konsumenten ankommen.
Ein früher Versuch mit Smart Glasses, die Google unter dem Namen »Google Glass« 2013 bis 2015 auf den Markt bringen wollten, hatten damals bei den Verbrauchern kaum Akzeptanz gefunden und erwiesen sich als Fehlschlag. Die Technologie war damals einfach noch nicht so weit, um komfortable und preislich akzeptable Smart Glasses realisieren zu können, die technisch den Ansprüchen der Kunden hätten genügen können. Daraufhin hatte sich Google erst einmal aus diesem Consumer-Sektor zurückgezogen und offiziell nur noch Smart Glasses für den Einsatz im professionellen Bereich, etwa für Boeing, GE, Walart und DHL, entwickelt.