Intel Foundry hat im vergangenen Jahr einen operativen Verlust in Höhe von 7 Mrd. Dollar eingefahren – deutlich mehr als 2022, als der Verlust 5,2 Mrd. Dollar erreichte. Der Umsatz fiel um 31 Prozent auf 18,9 Mrd. Dollar.
Besserung scheint so schnell nicht in Sicht. Intel-CEO Pat Gelsinger rechnet damit, dass die operativen Verluste des Foundry-Geschäfts noch schlimmer ausfallen, bevor es wieder aufwärts gehen würde. Das Blatt soll sich endgültig ab 2027 wenden, dann werde Intel Foundry Geld verdienen. 2030 will Intel zur zweitgrößten Foundry der Welt hinter TSMC aufgerückt sein.
Das jetzige Desaster führt er auf einige falsche Entscheidungen in der Vergangenheit zurück. Eine davon sei 2024 gefallen, als sich Intel dagegen entschieden hatte, die EUV-Lithografiegeräte von ASML einzusetzen. Sie kosten zwar mit über 150 Mio. Dollar viel Geld, arbeiten aber kosteneffektiver als die Vorgängergenerationen. Inzwischen hat Intel diese Entscheidung revidiert und setzt nun auf die EUV-Maschinen.
Derzeit lässt Intel 30 Prozent der Wafer bei anderen Foundries fertigen, was laut Gelsinger zumindest zum Teil auf die Fehlentscheidungen der Vergangenheit zurückzuführen sei. Ziel sei es, den Anteil auf 20 Prozent zu drücken.
»Mit den EUV-Maschinen sind wir jetzt auf der Preis- und Performance-Ebene wettbewerbsfähig und zurück auf dem Weg zur Technologieführerschaft. In der Vor-EUV-Phase schleppten wir zu hohe Kosten mit und waren nicht wettbewerbsfähig«, erklärte Pat Gelsinger.
Intel will 100 Mrd. Dollar in den Bau neuer Fabs und den Ausbau bestehender Fabs in vier US-Bundesstaaten stecken. Damit hofft Intel, neue Foundry-Kunden anzulocken und schließlich TSMC zu überholen – so der Plan.
Nach der Bekanntgabe des Verlusts von Intel Foundry fielen die Aktien von Intel um 4,3 Prozent.
Zudem hat Intel Lorenzo Flores zum neuen CFO von Intel Foundry ernannt. Er blickt auf mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Halbleiterindustrie zurück. Zuletzt war er CFO von Xilinx. Er berichtet an Dave Zinsner, CFO von Intel.