Um 30,8 Prozent auf 421,7 Mio. Dollar (13,2 Mrd. NT$) ist der Nettogewinn von UMC im letzten Quartal gegenüber dem Vorjahr gesunken. Sequentiell sank der Nettogewinn um 17,4 Prozent.
Als Gründe nannte UMC die schwierige makroökonomische Situation, anhaltende Lagerkorrekturen und eine schwache Nachfrage, die sich negativ auf die Auslastung der Fabs auswirkten. Zwar sei es innerhalb der Lieferkette zum Abbau von Lagerbeständen gekommen, was sich allerdings noch nicht in tatsächlichen Aufträgen und Umsätzen niedergeschlagen habe, weil die Kunden bei der Aufstockung der Lagerbestände vorsichtig bleiben. Mit 36 Prozent trugen die 28-nm-ICs im vergangenen Quartal den größten Teil zum Umsatz bei.
Der Gewinn pro Aktie (EPS) von UMC fiel im letzten Quartal auf 1,06 NT$ gegenüber 1,54 NT$ im Vorjahr und 1,29 NT$ im Vorquartal.
Im Gesamtjahr 2023 ist der Nettogewinn um 30,2 Prozent auf 61,44 Mrd. NT$ gefallen, wobei der Gewinn pro Aktie von 7,09 NT$ auf 4,93 NT$ zurückging.
Der Umsatz schrumpfte im vergangenen Jahr um 10 Prozent auf 222,53 Mrd. NT$. UMC geht davon aus, den Umsatz in diesem Jahr um 10 Prozent steigern zu können – das ist die Wachstumsrate, die Analysten dem Foundry-Markt insgesamt für 2024 prognostizieren. Zum Vergleich: TSMC rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatzplus zwischen 20 und 25 Prozent. Das liegt daran, dass TSMC im Technologierennen ganz vorne liegt und die ICs mit Hilfe der neusten Prozessknoten fertigt. Solche ICs werden beispielsweise im KI-Umfeld stark nachgefragt, ein derzeit sehr profitables Geschäft.
UMC rechnet damit, dass die Waferstarts in diesem Quartal um 2 bis 3 Prozent gegenüber dem Vorquartal steigen werden, aber die Auslastung der Fabs wird wahrscheinlich von 66 Prozent im letzten Quartal auf einen Wert im unteren 60-Prozent-Bereich fallen, so UMC.
Der durchschnittliche Verkaufspreis wird gegenüber dem Vorquartal voraussichtlich um 5 Prozent sinken, sollte aber laut UMC für den Rest des Jahres stabil bleiben.
Vergangene Woche hatte UMC angekündigt, zusammen mit Intel ab 2027 Chips mit Strukturgrößen von 12 nm zu fertigen. Schon im selben Jahr sollen die 12-nm-Chips einen bedeutenden Teil zum Umsatz beitragen. Ab 2025 wird UMC ein Prozessdesign-Kit für Kunden bereitstellen und 2026 mit der Pilotproduktion beginnen. UMC und Intel teilen sich die Entwicklungskosten für dieses Projekt.
UMC plant in diesem Jahr, die Investitionen von 3 Mrd. Dollar auf 3,3 Mrd. Dollar zu erhöhen. Den größten Teil davon steckt UMC in die Erweiterung der Kapazitäten für die Fertigung der 22-nm-und 28-nm-ICs.