Die Eclipse Foundation gründet zusammen mit Branchenführern wie ETAS, Microsoft und ZF eine Arbeitsgruppe für softwaredefinierte Fahrzeuge. Nach dem Code-First-Ansatz will die Arbeitsgruppe für die Kernfunktionen einer neuen Fahrzeugklasse einen Software-Stack samt zugehöriger Werkzeuge entwickeln.
Für die Automobilindustrie bedeutet die Umstellung auf Open-Source-Software eine radikale Abkehr von den herkömmlichen Methoden. Da sich Fahrzeuge jedoch zunehmend in »Computer auf Rädern« verwandeln, nimmt auch die Bedeutung von Software und Standardisierung zu.
Die Eclipse Foundation, Europas führende Open-Source-Organisation, geht davon aus, dass softwaredefinierte Fahrzeuge es Fahrzeugherstellern und -zulieferern künftig ermöglichen, Software in den Mittelpunkt der Fahrzeugentwicklung zu stellen. Auf diese Weise könnten sich die Innovationsgeschwindigkeit, die Produktionsgeschwindigkeit und die Fähigkeit zur Skalierung der Produktion von softwarezentrierten Fahrzeugen um ein Vielfaches steigern.
Damit Entwicklungsprozesse bedeutend verändert werden können, will die neue Arbeitsgruppe für softwaredefinierte Fahrzeuge (SDV-Arbeitsgruppe) die Grundlage für ein offenes Ökosystem schaffen, in dem Fahrzeugsoftware sicher und geschützt eingesetzt, konfiguriert und überwacht werden kann. Fahrzeughersteller und -zulieferer können sich auf dieser Basis dann um differenzierende Kundenmerkmale und Verbesserung der Nutzererfahrung konzentrieren. Letztlich sollen die Hersteller und Zulieferer davon profitieren, sich vollkommen auf Innovationen konzentrieren zu können, während sie Zeit und Kosten für nicht differenzierende Elemente wie Echtzeit-Betriebssysteme, bestimmte Komponenten der Middleware-Schichten oder Kommunikationsprotokolle einsparen.
Um den Wandel hin zu softwaredefinierten Fahrzeugen zu unterstützen, arbeiten wichtige Akteure aus der Technologieszene und der Automobilindustrie gemeinsam an der Entwicklung eines Open-Source-Runtime-Stacks für Fahrzeuganwendungen, an cloudbasierten Fahrzeugabläufen sowie an hochintegrierten Entwicklungs-Toolchains. Die Open-Source-Initiative für softwaredefinierte Fahrzeuge zielt darauf ab, nutzbaren Open-Source-Code für fahrzeuginterne Software langfristig für alle Fahrzeugmodelle, Produktlinien, Marken und Organisationen bereitzustellen.
»So wie OSS in anderen Branchen – wie beispielsweise in der Fertigung und dem Gesundheitswesen – schnelle Innovationen und Skalierung ermöglicht hat, so profitiert auch die Automobilindustrie von der Nutzung des Open-Source-Modells«, betont Mike Milinkovich, Executive Director der Eclipse Foundation. »Für die Nachfrage nach dieser neuen Initiative spricht, dass sich zum Start dieser Arbeitsgruppe die führenden Vertreter der Branche zusammengefunden haben. Mit ihrer traditionsreichen Geschichte in der Automobilbranche gibt es keine andere Organisation, die besser geeignet ist, diesen Wandel voranzutreiben, als die Eclipse Foundation.«