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Gläserne Manufaktur Dresden stellt die Produktion ein

16. Dezember 2025, 6:13 Uhr | Iris Stroh
© Volkswagen

Volkswagen richtet die Gläserne Manufaktur Dresden (GMD) neu aus. Gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen und der TU Dresden soll ab 2026 ein Innovationscampus entstehen, der sich auf Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, Robotik, Mikroelektronik und Chip-Design konzentriert.

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Dafür haben die beteiligten Parteien eine entsprechende Absichtserklärung (Letter of Intent: LoI) unterzeichnet. Dieser sieht unter anderem vor, dass Volkswagen der TU Dresden umfangreiche Flächen in der 2002 eröffneten Manufaktur bereitstellt. Insgesamt investieren beide Partner in den kommenden sieben Jahren mehr als 50 Millionen Euro in Forschung, Technologieentwicklung sowie vier neue Stiftungsprofessuren. Darüber hinaus bleibt die Manufaktur als Auslieferungs- und Forschungsstandort sowie Erlebniswelt von Volkswagen erhalten.

Mit der Neuausrichtung der GMD setzt Volkswagen einen Punkt des vor einem Jahr gemeinsam mit der Arbeitnehmerseite vereinbarten Programms »Zukunft Volkswagen« um. Dieses sieht vor, die Fahrzeugfertigung in Dresden Ende dieses Jahres auslaufen zu lassen. Deutschlandweit werden die technischen Produktionskapazitäten bis 2028 um mehr als 730.000 Fahrzeuge pro Jahr reduziert. Zudem hatten sich Unternehmen und Betriebsrat darauf geeinigt, an den deutschen Volkswagen Standorten bis zum Jahr 2030 sozialverträglich 35.000 Arbeitsplätze abzubauen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Marke sicherzustellen. Im Gegenzug wurde für alle Beschäftigten der Volkswagen AG und Volkswagen Sachsen GmbH eine Beschäftigungssicherung bis zum Jahr 2030 vereinbart.

Thomas Schäfer, CEO der Marke Volkswagen: »Wir haben uns die Entscheidung, die Fahrzeugproduktion in der Gläsernen Manufaktur nach mehr als 20 Jahren zu beenden, nicht leicht gemacht. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten war sie jedoch zwingend erforderlich. Umso wichtiger ist es, dass wir in den vergangenen Monaten ein tragfähiges Zukunftskonzept für den Standort entwickeln konnten – mit einer klaren Perspektive für die kommenden Jahre. Gemeinsam mit der TU Dresden verwandeln wir die Manufaktur in einen Ort, an dem Mobilität, Technologie und Wissenschaft zusammenkommen.«

Zu Beginn des kommenden Jahres werden vorerst alle dann noch 230 GMD-Beschäftigten ihren Arbeitsplatz in Dresden haben. Durch das Ausscheiden älterer Mitarbeiter wird diese Zahl in den kommenden Jahren weiter sinken. Den Beschäftigten, deren Tätigkeiten im Laufe der kommenden Monate und Jahre entfallen, bietet das Unternehmen sozialverträgliche Alternativen an, etwa einen Wechsel an die Standorte Zwickau und Chemnitz oder Altersteilzeitregelungen und Aufhebungsverträge. Außerdem haben die Beschäftigten die Möglichkeit, ins Stammwerk nach Wolfsburg zu wechseln.

Der Zeitplan für die Gläserne Manufaktur sieht vor, dass ab Januar 2026 zunächst die Fertigungslinie des ID.3 zurückgebaut wird. Zudem wird der Umbau des Gebäudes zum Innovationscampus vorbereitet. Mitte 2026 starten die ersten gemeinsamen Forschungsprojekte mit der Technischen Universität, ab 2027 beginnt der Regelbetrieb. Perspektivisch wird die TU Dresden knapp die Hälfte der Flächen der Gläsernen Manufaktur nutzen.

Neben der strategischen Partnerschaft mit der TU Dresden bleibt die Gläserne Manufaktur als Auslieferungs- und Forschungszentrum sowie Erlebniswelt von Volkswagen erhalten. Nach der Autostadt in Wolfsburg ist die GMD der zweitgrößte Auslieferungsstandort für Volkswagen in Deutschland. Allein in diesem Jahr werden dort mit den Handelspartnern rund 3.500 Fahrzeuge an Kunden und Kundinnen ausgeliefert.

Mit mehr als 100.000 Besuchern jährlich zählt die Manufaktur zu den Attraktionen der Stadt Dresden und bringt Menschen in Kontakt mit den Produkten von Volkswagen und dem Thema Fahrzeugbau. Das offene InnoXcampus-Konzept sieht vor, Besuchern Einblick in die Zukunftsthemen des Automobilbaus, der Robotik und Künstlichen Intelligenz zu bieten.


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