VDMA-Fachverband Robotik + Automation

Deutsche Robotik- und Automatisierungs-Branche dreht ins Minus

28. Januar 2025, 22:14 Uhr | Andreas Knoll
Der weltweite Umsatz der deutschen Robotik- und Automatisierungs-Branche 2015 bis 2025 (2024 und 2025: Prognose).
© VDMA Robotik + Automation

Die Robotik- und Automatisierungs-Branche in Deutschland hat laut VDMA an Wettbewerbsfähigkeit verloren: Für 2025 prognostiziert die Branche einen Gesamtumsatz von 13,8 Mrd. Euro, 9 Prozent weniger als im Jahr 2024, das sie mit einem Umsatzrückgang um 6 Prozent auf 15,2 Mrd. Euro abgeschlossen hat.

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»Die Umsatzentwicklung der Robotik- und Automationsbranche signalisiert Handlungsbedarf«, sagt Dr. Dietmar Ley, Vorsitzender des VDMA-Fachverbands Robotik + Automation. »Der Abwärtstrend beruht nicht allein auf zyklischen Nachfrageschwankungen, sondern hat inzwischen ganz handfeste strukturelle Ursachen. Dazu zählt beispielsweise eine zu große Abhängigkeit der Robotik- und Automationsbranche von der deutschen Automobilindustrie. Hinzu kommen Schwächen in der Wettbewerbsfähigkeit, die Wirtschaft und Politik mit konsequenten Reformen adressieren müssen.«

Auftragseingänge brechen ein

Die konjunkturellen und strukturellen Schwächen bei den Auftragseingängen haben sich 2024 nicht nur im Inland mit einem Minus von 16 Prozent zum Vorjahr gezeigt. Wachstumsimpulse aus dem Ausland blieben ebenfalls aus: Die Nachfrage schrumpfte um 2 Prozent. Als einzigen Lichtblick für die deutsche Robotik- und Automatisierungs-Branche bezeichnet der Fachverband den Export in die Eurozone: Die Auftragseingänge aus den Euroländern stiegen 2024 um 44 Prozent. Die Auslandsnachfrage ohne die Staaten der Eurozone lag dagegen um 13 Prozent unter dem Vorjahreswert.

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Dr. Dietmar Ley, Vorsitzender des VDMA-Fachverbands Robotik + Automation
Dr. Dietmar Ley, VDMA: »Die Umsatzentwicklung der Robotik- und Automationsbranche signalisiert Handlungsbedarf.«
© VDMA Robotik + Automation

Reformen erforderlich

»Die Unternehmen der deutschen Robotik- und Automationsbranche müssen die eigene Wettbewerbsfähigkeit in den Fokus nehmen«, sagt Dr. Dietmar Ley. »Priorität hat, mehr Tempo bei Innovationen zu machen. Benötigt wird zudem mehr Agilität, um schneller auf die Kundennachfrage zu reagieren und sich von Wettbewerbern aus dem Ausland abzusetzen. Schließlich müssen auch wir die Kosten auf ein wettbewerbsfähiges Niveau bringen.«

Eine entschlossene Reformagenda brauche es zudem von der Politik: »Standortnachteile wie überbordende Regulierung und zu hohe Kostenbelastung können wir uns im internationalen Wettbewerb nicht länger leisten. Die Wirtschaft benötigt am Standort Deutschland verlässliche Rahmenbedingungen, die Wachstum unterstützen und nicht ausbremsen«, führt er aus. Dann könne die Robotik und Automation auch wieder glänzen. Denn: »Alle langfristigen Wachstumstrends für unsere Zukunftsbranche sind weiter intakt. Wir müssen jetzt die richtigen Weichen stellen.«


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