Kontaktlose Überwachung während der OP

Karl Storz setzt mit Diapsective Vision auf spektrale Bildgebung

9. Mai 2025, 9:59 Uhr | Elektronik Medical (uh)
Das Kamerasytem Tivita Mini ist auf endoskopische Eingriffe ausgelegt und überwacht per Kamera z.B. den Blutfluss während einer OP - berühungslos und ohne Injektion.
© Diaspective Vision

Fließt das Blut? Der Endoskopie-Spezialist aus Tuttlingen übernimmt nach jahrelanger Partnerschaft die Vermögens- und IP-Werte von Diaspective Vision. Die Mecklenburger haben sich auf spektrale Kamerasysteme für die Medizin spezialisiert und sollen das Vision-Portfolio von Karl Storz stärken.

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Im Rahmen der Ende April bekanntgegebenen Übernahme erwirbt Karl Storz nicht nur das geistiges Eigentum (IP), sondern integriert auch vier Mitarbeiter von Diaspective Vision in sein Team. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. 

Beide Unternehmen arbeiten bereits seit längerem zusammen: 2019 stieg Storz als Gesellschafter bei den Mecklenburgern ein, später erweiterte der Endoskopie-OEM sein Portfolio um die hyperspektrale Bildgebung und vertrieb dazu teilweise Produkte von Diaspective Vision - jetzt soll die strategische Akquisition das Angebot an Medical-Vision-Produkten des Tuttlinger Unternehmens erheblich verstärken.

Hyperspektrale Bildgebung in der Medizin

Im Kern der Übernahme steht die von Diaspective Vision entwickelte Technologie für hyperspektrale und multispektrale Kamerasysteme - mit Applikationsszenarien sowohl in klinische als auch in präklinische Anwendungen.

Das Herzstück der Übernahme heißt Tivita Mini und ist die endoskopische Version der Tivita-Kameralinie von Diaspective Vision. Dieses System ist nach Klasse IIa CE-zertifiziert und derzeit für die kontaktfreie, farbstofffreie Beurteilung der Gewebeperfusion und -oxygenierung zugelassen.

Kontaktlose Überwachung des Blutflusses

Chirurgen können mit dem Vision-System während einer Operation die Gesundheit des Gewebes überwachen – die Technologie analysiert die Durchblutung an, ohne dass eine Berührung oder Injektion erforderlich ist. So können OP-Teams sicherere und fundiertere Entscheidungen während eines Eingriffs zu treffen, was perspektivisch zu weniger Komplikationen und einer besseren Heilung bei den Patienten führt.

Die erworbene Technologie und Erfahrung von Diaspective Vision soll künftig in die Entwicklung neuer Bildgebungssysteme bei Karl Storz einfließen: Stefan Rehbein, Vice President Global R&D, betont: »Diese Akquisition stärkt nicht nur unsere technologischen Fähigkeiten, sondern bereichert auch unser Team mit wertvoller Expertise.« Die Integration der hyperspektralen Bildgebungstechnologie ist eine exzellente Ergänzung für die Tuttlinger, da diese Methode nicht-invasiv ist und keine Kontrastmittel erfordert. (uh)

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