Lopec-Kongress 2022
Von der Forschung bis zum Recycling
Bereits einen Tag vor Messebeginn, am 22.März, startet der Lopec-Kongress. Der erste Tag beinhaltet die Business Conference und die Short Courses. Am 23. und 24.März finden dann die Technical sowie die Scientific Conference statt.
»Mit dem umfangreichen Programm, das fast 200Vorträge beinhaltet, laden wir zum Blick über den Tellerrand ein«, erläutert Wolfgang Mildner, General Chair des Lopec-Kongresses und CEO des Beratungs- und Technologieunternehmens MSWtech.
»Alle Beteiligten freuen sich bereits auf das Präsenz-Event und das damit verbundene direkte Feedback aus der Community.« Der Kongress gliedert sich in sechs Module:
Ob Fahrzeugbau, Medizintechnik oder Photovoltaik:Gedruckte Elektronik treibt Innovation in verschiedenen Industriezweigen voran. Eindrucksvolle Anwendungsbeispiele werden darum Prof. Ronald Dekker, Senior Research Scientist bei Philips, und Dr. Guido van Tartwijk, CEO von Heliatek, in ihren Plenarvorträgen präsentieren. Darin gehen sie auf intelligente Medizintechnik beziehungsweise auf organische Solarfolien ein. Darüber hinaus werden Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender von Heidelberger Druckmaschinen, und Dr. Michael Heckmeier, Executive Vice President von Merck, im Plenum sprechen.
Industrierelevanten Aspekten der gedruckten und organischen Elektronik widmet sich auch die Lopec Business Conference. In diesem Rahmen erläutert beispielsweise Dr. Wolfgang Clemens von PolyIC die Marktchancen gedruckter Touch-Sensoren, die Unternehmen wie Volkswagen und der Hausgerätehersteller BSH verbauen.
Eine direkte Praxisnähe zeichnet auch die Vorträge der Technical Conference aus. Welche Innovationsimpulse die gedruckte und organische Elektronik dort bietet, macht etwa Pete Valianatos vom US-Unternehmen E Ink deutlich. So ermöglicht es die bereits aus E-BookReadern bekannte Technik Autokarosserien, auf Knopfdruck die Farbe zu wechseln.
Zu den wissenschaftlichen Highlights auf dem Kongress zählen sicherlich die Plenarvorträge von Prof. Luisa Torsi, Chemieprofessorin an der Universität im italienischen Bari, und Prof. Elizabeth von Hauff, Leiterin des Fraunhofer-Instituts für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik. Torsi,Preisträgerin der Wilhelm-Exner-Medaille 2021, wird in ihrem Vortrag ultrasensitive Biosensoren vorstellen, die sich unter anderem für die Krebsfrüherkennung eignen. Von Hauff ihrerseits rückt flexible Elektronik in den Vordergrund. Sie beleuchtet in ihrem Vortrag Prozesse zur Abscheidung von funktionellen Schichten auf flexiblen Substraten.
Weitere Forschungs-Highlights präsentiert die Lopec Scientific Conference. Zu jenen Referenten, die den Spagat zwischen Wissenschaft und Anwendung mit Bravour meistern, zählt der japanische Physiker Prof. Tsuyoshi Sekitani von der Osaka University. Ihm ist es gelungen, dehnbare Nano-Elektronik zu entwickeln, die bereits für den Einsatz in der Medizintechnik zertifiziert ist.
Als idealer Einstieg in die Welt der gedruckten und organischen Elektronik bieten sich die Short Courses am ersten Kongresstag an. Sie werden in diesem Jahr ergänzt um ein Seminar von Kévin Le Blévennec vom belgischen Forschungsinstitut VITO. Unter dem Motto »Design for Sustainability« führt er durch die verschiedenen Schritte der Entwicklung eines nachhaltigen Produktes.
Dr. Henri Rajbenbach von der Europäischen Kommission macht schließlich in seinem Plenarvortrag deutlich, dass die Politik inzwischen das Nachhaltigkeitspotenzial der gedruckten Elektronik erkannt hat. Vertieft wird das Thema in der Session »Circular Economy and Green Electronics« am 24.März mit Vorträgen zu den Themen Ökobilanzen, Bioabbaubarkeit und Wiederverwertung.