Besuchererwartungen auf der Lopec 2024

Im Zentrum des Wissensaustauschs

26. Februar 2024, 11:32 Uhr | Engelbert Hopf
Wer Kongress und Ausstellung besucht, dem bietet die LOPEC 2024 in München drei Tage lang die Möglichkeit, sich intensiv mit der gesamten Wertschöpfungskette der gedruckten und organischen Elektronik zu beschäftigen.
© Messe München

Mit welchen Erwartungen kommen Besucher in diesem Jahr auf die Lopec? Wie beurteilen sie die aktuelle Entwicklung der Branche? Wir haben einige Branchenvertreter vor ihrem Besuch der Lopec befragt.

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Hecker Klaus
© OE-A

Dr. Klaus Hecker, OE-A

»Wir freuen uns auf eine dynamische Lopec. Die Resonanz in der Branche ist sehr gut, und wir können 2024 erneut einen Ausstellerrekord mit etwa 180 Ausstellern verzeichnen, davon knapp 60 Prozent aus dem Ausland. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Innovationen aus den Bereichen Smart Living und Mobility, auf die wir gespannt sein können. Auch die begleitende Lopec-Konferenz mit mehr als 180 Beiträgen unterstreicht wieder, dass die Lopec die Plattform für den Austausch der Branche ist und wir hier wegweisende Impulse für die Weiterentwicklung der gedruckten Elektronik Industrie setzen.

Zweifelsohne ist die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, aber auch die geopolitische Lage nicht einfach für die Unternehmen und mit einer Reihe von Unsicherheiten verbunden. Dennoch blickt die Branche sehr positiv in das Geschäftsjahr 2024 und erwartet deutlich zweistellige Prozentwerte für das Umsatzwachstum im laufenden Jahr. Als ein vielversprechendes Zeichen nehmen wir die Bereitschaft zur Investition wahr. In unserer jüngsten OE-A-Geschäftsklima-Umfrage gibt mehr als die Hälfte der befragten Mitglieder an, dass sie in den nächsten Monaten ihre Investitionen in der Produktion erhöhen werden. Alles in allem ein positiver Ausblick für 2024 und 2025 für die gedruckte Elektronik!.«

Schumacher Alain
© IEE

Dr. Alain Schumacher, IEE

»Ich kommt auf die Lopec, um den Stand der Dinge live und in Farbe zu erleben, und dies sowohl auf F&E-Niveau als auch applikationsseitig. Welche neuen sogenannten Use-Cases gibt es, beziehungsweise wie haben sich bestimmte Visionen der letzten Jahre in Richtung Marktreife und vor allem Marktakzeptanz weiterentwickelt? Einschlägige Themen sind ja Sustainability, Circular Economy, Medical & Healthcare, Connectivity, aber auch die Elektrifizierung der automobilen Welt sowie damit einhergehend die immer futuristisch anmutenden Innenraumdesigns der Fahrzeuge, welche ja einen direkten Appell an den Sweet Spot »Integrationsfähigkeit« der gedruckten und flexiblen Elektronik richten.

Stagnation, wenn nicht gar Rezession der deutschen Wirtschaft – in der Tat, die Zeichen deuten darauf hin. Davon bleibt der Automobilmarkt, der ja den Löwenanteil an unserem Geschäft ausmacht, ebenfalls nicht unberührt. Hier kommen zurzeit viele Faktoren zusammen, welche die Entscheidungsfindung auf Endkundenseite bei der Anschaffung eines neuen Fahrzeugs nicht vereinfachen. Auf unserer Seite spiegelt sich dies in den Schwankungen der Umsatzvorhersagen beziehungsweise Produktabrufe in Funktion unserer verschiedenen Kunden wieder. Aufgrund unseres breiten Kunden- und Produktportfolios rechnen wir aber auch für das Jahr 2024 mit einem stabilen prozentualen Wachstum im unteren zweistelligen Bereich.«

Glawe_Andrea
© Componeers GmbH

Andrea Glawe, Kroenert

»Ich habe kaum Erwartungen. Ich bin neugierig auf neue Trends und neue Anwendungen und natürlich über Informationen, wie sich der Markt entwickelt. Im Allgemeinen könnte man bei der derzeitigen Situation in Deutschland von Stagnation, ja sogar Rezession sprechen.

Welche Erwartungen ich Sie für die wirtschaftliche Entwicklung von Kroenert im Bereich der gedruckten Elektronik für das Geschäftsjahr 2024 habe? Ganz ehrlich: keine. Wir haben derzeit keine Anfragen in diesem Bereich, selbst der erwartete Hype für OPV ist noch nicht erkennbar. Alle Firmen wollen nur eine einfache Testmaschine.«

Mildner Wolfgang
© Lopec

Wolfgang Mildner, MSWtech

»Wir bauen derzeit ein Testzentrum für gedruckte Elektronik ein. Hintergrund ist der steigende Bedarf für Belastungstests bei flexibler, biegbarer, faltbarer oder gar dehnbarer Elektronik. Smarte Textilien, Displays und Wearables benötigen Dauertests vor dem Einsatz in der Serie. Zusätzlich helfe ich gerade der Helmholtz-Stiftung, ein Industrienetzwerk aufzubauen. Dort will man im Rahmen des SolarTAP-Netzwerks verstärkt Technologien der »Emerging Photovoltaik« wie gedruckte OPV und Perowskit-PV in die Industrie bringen. Ich hatte letztes Jahr von einer »Renaissance der Photovoltaik« gesprochen; ich sehe hier insbesondere Einsatzbereiche, bei denen man nicht in der direkten Konkurrenz mit der konventionellen PV steht.

Insgesamt ist meine Erwartungshaltung für die Lopec dieses Jahr durchaus optimistisch: Wir werden erneut ein Wachstum bei den Ausstellern sehen gegenüber der Rekordbeteiligung des letzten Jahres. Die Marktentwicklung ist robust, auch bei den schwierigen Umfeldbedingungen für Einsatzbereiche, bei denen die Eigenschaften der gedruckten Elektronik dünn, flexibel und leichtgewichtig zum Tragen kommen. Dabei ist besonders bemerkenswert, dass auch die Zahl der ausstellenden Startup-Unternehmen deutlich gewachsen ist.«

von Tartwijk Guido
© Componeers GmbH

Dr. Guido van Tartwijk, Heliatek

»Ich werde in diesem Jahr leider nicht persönlich an der LOPEC teilnehmen können, aber natürlich wird Heliatek dabei sein.

Deutschland, Europa und die westliche Welt sind in der Tat mit einigem negativen wirtschaftlichen Gegenwind konfrontiert. Aus der Sicht von Heliatek können wir keine Aussagen für die gesamte Branche der gedruckten Elektronik machen, ich verweise dazu auf die entsprechenden Publikationen der OE-A. Aus Sicht von Heliatek sehen wir in Deutschland wirklich große Wachstumschancen für 2024, getrieben von einem immer größer werdenden Bewusstsein dafür, dass unser Produkt wirklich das Versprechen einlöst, baustatisch schwache Dächer und Fassaden - unbrauchbar für normale, schwere Silizium-PV - in Solarstrom erzeugende Flächen mit einer rekordverdächtig kurzen Carbon Payback Time zu verwandeln. Außerdem sehen wir ein wachsendes Bewusstsein dafür, wie wichtig es ist, unabhängiger von geopolitischen Problemen in der Lieferkette zu sein.«


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