Die SPE System Alliance, die in puncto Single Pair Ethernet mit dem Partner-Netzwerk rund um Harting in Konkurrenz steht, gibt weitere Mitglieder bekannt.
Führende Technologieunternehmen aus verschiedenen Branchen und Anwendungsbereichen haben sich in dem offenen Verbund zusammengeschlossen, um ihr Know-how in puncto Single Pair Ethernet zu bündeln und zielorientiert auszutauschen. Sie verfolgen das Ziel, SPE für das Industrial Internet of Things (IIoT) weiter voran zu treiben und in angrenzenden Bereichen einzuführen.
Neue Mitglieder aus unterschiedlichen Branchen
Die Hauptinitiatoren der Technologiepartnerschaft »SPE System Alliance« sind Phoenix Contact, Weidmüller, Reichle & De Massari (R&M), Fluke Networks sowie Telegärtner.
Vor kurzem neu in den Verbund eingetreten sind der Geschäftsbereich Multimedia Solutions (MMS) der Prysmian Group, Dätwyler, Kyland, Microchip Technology, Rosenberger, Sick, O-Ring und University4Industry.
Die Unternehmen haben das Ziel, den eigenen Know-how-Aufbau für die Single-Pair-Ethernet-Technologie zu beschleunigen und darüber eine schnellere und zuverlässigere Implementierung in ihre Produkte zu ermöglichen. Der Blick ist dabei nicht auf Einzelaspekte wie die Anschlusstechnik fokussiert. Es geht um Fragestellungen und Herausforderungen, die im Zusammenhang mit SPE bei vielen Marktteilnehmern nach wie vor bestehen. Die Mitglieder arbeiten bereits in ersten Sub-Communities zusammen, unter anderem in den Bereichen der Anschlusstechnik, Normung, SPE-Use-Case-Beschreibung oder auch für Kabellösungen.
Durch die breite Aufstellung der SPE System Alliance werden eine Vielzahl von Anwendungsfällen und Applikationsfeldern bereits abgedeckt.
SPE im Automotive-Bereich
In den heutigen Fahrzeuggenerationen werden Ethernet-Systeme in wachsendem Maße verbaut. Durch die Vernetzung von Steuergeräten und Sensoren lassen sich weitere Innovationen in den Bereichen Fahrerassistenzsysteme, wie LiDAR, hochauflösende Displays, autonomes Fahren, 4K Kameras und Infotainment realisieren. Die Entwicklung des automobilen Ethernets hat zu zwei IEEE-Standards geführt: 100BASE-T1 (100 MBit/s basierend auf BroadR-Reach-Technologie) sowie 1000BASE-T1 (1 GBit/s). Aus den Anforderungen an den Gesamtkanal wurden Grenzwerte für die Steckverbinder und Kabel sowie damit einhergehende Messverfahren definiert. Das Partnerunternehmen Rosenberger beteiligte sich federführend an der Standardisierung in beiden Gremien in den Bereichen Automotive-Steckverbinder-Design, Signalintegrität und EMV.
SPE für Building Automation
Smarte Gebäude und Fabriken lassen sich durch das Internet of Things (IoT) einfacher und günstiger realisieren. Mit dem IP-Protokoll werden LED-Lampen, Schalter, Sensoren, Thermostate, Maschinensteuerungen oder Motoren für Jalousien über das lokale Datennetz und die Cloud mit dem Gebäudemanagementsystem verbunden. Anwendungsspezifische Feldbus-Systeme entfallen und damit auch Gateways, komplexe Schnittstellen und unterschiedliche Protokolle. Mit der strukturierten Deckenverkabelung (Digital Ceiling) lässt sich die intelligente Gebäudeautomation nahtlos via IP vereinen. Das vereinfacht Installation, Wartung und Netzwerkmanagement. Hohe Datenraten werden meist nicht benötigt, dafür eine hohe Anschlussdichte. SPE wird als ideale Ergänzung zur strukturierten Deckenverkabelung angesehen. Die existierende Verkabelung kann einfach mit SPE erweitert werden, um eine höhere Anschlussdichte für Geräte zu erreichen. R&M und Telegärtner bieten Lösungen für die strukturierte Deckenverkabelung an und können aufzeigen, wie sich SPE in eine solche Lösung integrieren lässt.
SPE in der passiven Industrieverkabelung
SPE bietet die durchgängige IP-Kommunikation von der Feld- bis in die Unternehmensebene und damit vom Sensor bis in die Cloud. Als Alternative zu den heutigen Feldbussen wird die Technologie die industrielle Datenübertragung revolutionieren. Die Grundlage für die barrierefreie Vernetzung verschiedener Komponenten und Geräte bilden normierte Steckgesichter. Phoenix Contact, Weidmüller, R&M, Rosenberger und Telegärtner entwickeln kompakte Geräte- und Kabelsteckverbinder nach den normierten und vollständig kompatiblen Schnittstellen nach IEC 63171-2 (IP20) und 63171-5 (IP67). Das Steckgesicht kann in alle marktgängigen und normierten Stecker-Varianten (M8/M12) integriert werden und erlaubt durch hohe Packungsdichte und geringen Platzbedarf eine effiziente und zukunftssichere Verkabelung.