Die Prysmian Group hat sich bei den deutschen Übertragungsnetzbetreibern TransnetBW und TenneT ein Erdkabelprojekt für 800 Mio. Euro gesichert. Das 525-kV-HGÜ-System kommt im deutschen Südlink-Korridor zum Einsatz.
Die in Mailand ansässige Prysmian Group, nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Energie- und Telekommunikationskabeln und -systemen, hat von den deutschen Übertragungsnetzbetreibern TransnetBW und TenneT Aufträge zur Umsetzung des deutschen »SüdLink«-Korridors erhalten. Bei dem Vorhaben handelt es sich um das größte Erdkabelprojekt der Welt. Mit einem Auftragswert von mehr als 800 Mio. Euro wird Prysmian ein Erdkabelsystem mit einer Leistung von zwei Gigawatt entwerfen, herstellen und entlang der gesamten Nord-Süd-Strecke des Korridors verlegen, testen und in Betrieb nehmen.
Den beiden SüdLink-Auftragsvergaben gingen erst kürzlich die Zuschläge für die Korridore »SüdOstLink« und »A Nord« voran, wodurch sich das Gesamtauftragsvolumen nunmehr auf ca. 1,8 Mrd. Euro summiert. Prysmian ist damit an drei deutschen HGÜ-Korridorprojekten (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) maßgeblich beteiligt. »Wir sind uns unserer besonderen Position bei der Entwicklung und Umsetzung der deutschen Korridor-Projekte bewusst, welche weltweit Meilensteine darstellen«, stellt Valerio Battista, CEO der Prysmian Group, fest.
Prysmian wird im Rahmen des Auftrags ein vollständiges ±525-kV-HGÜ-Erdkabelsystem zur Stromübertragung von 2 GW zur Verfügung stellen. Das System kombiniert große Kupferleiter mit einer extrudierten XLPE-Isolationstechnologie auf Höchstspannungsebene. Die rund 700 km lange Strecke führt von Wilster in Schleswig-Holstein nordwestlich von Hamburg durch ganz Deutschland bis zum südlichen Anschlusspunkt Bergrheinfeld in der Nähe von Schweinfurt in Bayern. Die Installation dieses Hochleistungskabelsystems wird mit optimierten Einzelkabellängen umgesetzt, die 2 km überschreiten können. Ein eigenes lokales Projektentwicklungs- und Management-Team stellt dabei höchste Qualitätsstandards sicher. Der Projekt-Abschluss ist für 2026 geplant.
»Der Bedarf an Kabeln für die Übertragung erneuerbarer Energien von Off-shore- und On-shore-Windparks über größere Entfernungen wird in Zukunft weiter zunehmen. Unsere 525-kV-Kabelsysteme verbinden die norddeutschen Gebiete, in denen viel Windenergie erzeugt wird, mit den südlichen Regionen, die am meisten Strom benötigen«, erklärt Hakan Ozmen, EVP Projects BU bei der Prysmian Group. »Mit SuedLink erweitert Prysmian seine Beteiligung an strategischen unterirdischen Verbindungsprojekten. Dadurch schaffen wir immer effizientere und nachhaltigere Stromübertragungsnetze. Darüber hinaus unterstützen wir weitere Großprojekte im Landkabelbereich welche über lange Distanzen führen, wie beispielsweise die Projekte Piedmont-Savoy, INELFE, ElecLink oder das ALEGrO Projekt.«