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Industrielle Verbindungstechnik für Industrie 4.0

20. November 2014, 20:06 Uhr | Corinna Puhlmann
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Hat der RJ45 ausgedient?

Ein Beispiel: Bei der Übertragung über den derzeit im Industrie-Umfeld verbreiteten RJ45-Stecker können nach Angaben von TE Mikro-Unterbrechungen auftreten, die zu Übertragungsfehlern führen. Und diese können dann die Ursache für Fehler und Ausfälle in den Automatisierungsprozessen sein. »Mit zunehmender Dezentralisierung wird das zu einem wichtigen Thema«, betont Gijs Werner.

Übrigens, der X-kodierte M12-Steckverbinder für die Datenübertragung nach Kategorie 6A ist auch vor diesem Hintergrund ein absolut geeigneter Steckverbinder für die raue IP67-Umgebung.

Anders stellt sich die Situation bei IP20-Anwendungen dar, wo sich der genannte RJ45 wiederfindet. »Hier muss man die Frage stellen, ob der Industrial RJ45 wirklich noch die geeignet Schnittstelle ist?« Die Antwort von Gijs Werner lautet »nein, definitiv nicht in sicherheitskritischen Anwendungen, weil der RJ45 hinsichtlich der Robustheit und Performance einfach limitiert ist.« Als Alternative will TE den eigen entwickelten Steckverbinder »Industrial Mini I/O« am Markt etablieren. Dieser ist so konzipiert, dass er sich in punkto Handhabung an den RJ45 anlehnt, aber über ein verbessertes Kontaktdesgin verfügt und auch wesentlich kleiner ist. Die Erwartungen an diese neue Schnittstelle von Seiten TE Connectivity sind daher groß!

»Ein äußerst dynamisches Feld bei Automatisierungssteckverbindern ist aktuell die Datenkommunikation«, berichtet auch Thomas Korb, Leiter des Produktmanagements bei Escha. Das habe zur Folge, dass die eingesetzten Steckverbinder technologisch immer anspruchsvoller werden müssen.

Power über den M12

»Ein weiteres wichtiges Wachstumsfeld bildet aber ebenso die dezentrale Leistungsübertragung, weil Anlagen und Komponenten sowohl datentechnisch, als auch im Bereich der Leistungsverteilung vernetzt und gekoppelt werden müssen.« Bei Escha sieht man derzeit ein steigendes Interesse für die Powerübertragung über genormte M12x1-Rundsteckverbinder. »In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach einer kompakten Leistungsversorgung kontinuierlich gewachsen«, berichtet Thomas Korb. Und weiter: »Viele Gerätehersteller wollen auf die bewährte M12-Schnittstelle zurückgreifen. Die aktuell entwickelten M12-Steckverbinder – mit S-Kodierung für AC-Applikationen bis 12 A/600 V sowie mit T-Kodierung für DC-Applikationen bis 12 A/63 V – sorgen mittlerweile beim Anwender für die notwendige Sicherheit.«


  1. Industrielle Verbindungstechnik für Industrie 4.0
  2. Hat der RJ45 ausgedient?
  3. Hybride Schnittstellen im Trend
  4. Performance statt Spezifikationen

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