Vorserienmodell Mercedes-Benz GLC F-Cell

Blick hinter die Kulissen der Brennstoffzellen-Mobilität

21. März 2018, 9:29 Uhr | Stefanie Eckardt
Das Vorserienmodell des neuen Mercedes-Benz GLC F-Cell – neben Wasserstoff wird die rein elektrische Variante des SUV auch Strom »tanken«.
© Daimler

Mit den Vorserienfahrzeugen des GLC F-Cell kommt erstmals in einem Fahrzeug mit Brennstoffzelle eine Lithium-Ionen-Batterie als zusätzliche Energiequelle zum Einsatz, die extern, via Plug-in-Technologie, geladen werden kann. Im intelligenten Zusammenspiel treiben die Energiequellen den E-Motor an.

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Für den GLC F-Cell hat Mercedes-Benz ein neues Brennstoffzellensystem entwickelt. Im Vergleich zum B-Klasse F-Cell bietet das gesamte Antriebssystem rund 40 Prozent mehr Leistung. Das Brennstoffzellensystem ist rund 30 Prozent kompakter als bisher, kann erstmals vollständig im Motorraum untergebracht werden und wird wie ein konventioneller Motor an den bekannten Aufhängungspunkten montiert. Zudem wurde der Einsatz von Platin in der Brennstoffzelle um 90 Prozent reduziert.

Die Lithium-Ionen-Batterie der Vorserienfahrzeuge verfügt über eine Bruttokapazität von 13,8 kWh und dient zusätzlich als Energiequelle für den Elektromotor. Sie lässt sich auch extern per Plug-in-Technologie aufladen. Ebenso wie der Antriebsmotor ist der leistungsstarke Akkumulator platzsparend im Heck des SUV untergebracht. Über den 7,2-kW-Onboard-Lader kann er an einer haushaltsüblichen Steckdose, einer Wallbox oder einer öffentlichen Ladestation bequem aufgeladen werden. Die Ladezeit beträgt bei Ausnutzung der gesamten Leistung etwa 1,5 Stunden.

Zwei karbonfaserummantelte Tanks, die im Fahrzeugboden verbaut sind, fassen rund 4,4 kg Wasserstoff. Dank der 700‑bar-Tanktechnologie ist der Wasserstoffvorrat innerhalb von nur drei Minuten aufgefüllt. Damit unterscheidet sich der Tankvorgang zeitlich nicht von dem eines Autos mit Verbrennungsmotor.

Als Antrieb kommt eine Asynchronmaschine mit einer Leistung von ca. 147 kW / 200 PS und einem Drehmoment von ca. 350 Nm zum Einsatz. Weil der Elektroantrieb keine Kardanwelle benötigt, entsteht Raum für einen der beiden Wasserstofftanks; der zweite Tank ist unter der Rücksitzbank verbaut.

Vorserienmodell des Mercedes-Benz GLC F-Cell

Das Vorserienmodell des neuen Mercedes-Benz GLC F-Cell – neben Wasserstoff wird die rein elektrische Variante des SUV auch Strom »tanken«.
© Daimler
Der Weg in die Serie führt über intensive Funktions- und Dauerbelastungstests einzelner Komponenten und später auch der kompletten Versuchsfahrzeuge.
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Ein Elektrofahrzeug muss auch tiefen Minusgraden standhalten. Das der GLC F-Cell das kann, bewiesen Wintertests.
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  1. Blick hinter die Kulissen der Brennstoffzellen-Mobilität
  2. Unterschiedliche Betriebsmodi
  3. Multifunktions-Touchpad mit Handschriftenerkennung

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