Keine Probleme sieht der Großteil der Befragten derzeit auf dem Gebiet der Bauteilbeschaffung. »Die Lieferzeiten haben sich entspannt«, so Heinemann, »sie haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert«. Eine Einschätzung, die Wolfgang Reichelt, der Geschäftsführer von Block Transformatoren, teilt: »In den letzten Monaten hat sich die Situation bei den zugekauften Bauteilen und Komponenten weitestgehend entspannt, es gibt nur noch einige wenige Komponenten, die davon nicht betroffen sind.« Gegenteilig fallen die Beobachtungen von Sandra Maile aus, Geschäftsführerin der Autronic Steuer- und Regeltechnik: »Wir beobachten seit einigen Monaten, dass sich die Lagersituation bei Distributoren und Herstellern deutlich verschlechtert hat. Es wird kaum noch Ware ab Lager angeboten, sondern vermehrt mit Standardlieferzeiten argumentiert.«
Auch wenn das komplette Spektrum der internen Optimierungen ausgeschöpft wird: Lohnsteigerungen durch Tarifabschlüsse in Deutschland (6,4% in Summe für 2013/14 und China haben neben steigenden Materialpreisen die Gewinnmargen der Hersteller schrumpfen lassen. So ist etwa Hähle überzeugt davon, »dass insbesondere Lohnsteigerungen Auswirkungen auf die Preise haben werden«. Hinzu kommen steigende Einkaufspreise durch einen wieder anziehenden Dollarkurs. Auch schlagen sich aufwendige Dokumentationen, etwa im Hinblick auf REACH, die jüngste Version der RoHS, oder das Reporting an die Kunden zum Thema »Konfliktmaterialien«, auf der Kostenseite nieder. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Kostendruck nur bei der Preisgestaltung neuer Produkte bemerkbar machen wird oder ob der eine oder andere Hersteller auf die Entwicklung doch mit steigenden Preisen reagiert. Fest steht: Stabile Preise über einen längeren Zeitraum, wie etwa bei Puls, wo zuletzt 2010 die Preise erhöht wurden, dürften in Zukunft wohl eher die Ausnahme sein.