Neues Verkapselungsmaterial

Langlebigere LEDs – ohne Seltene Erden

23. Januar 2019, 17:15 Uhr | Nicole Wörner

Chemiker der Saar-Uni haben gemeinsam mit ihren Industriepartnern Osram und BASF ein Verkapselungsmaterial entwickelt, das LEDs ohne Seltene Erden langlebiger und günstiger machen könnte. Patente sind bereits angemeldet.

Diesen Artikel anhören

Es ist absehbar, dass die klassische Beleuchtungstechnik wie etwa Glühlampen, Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren komplett durch die LED-Technologie abgelöst wird. Dabei werden an die Lampen immer neue Anforderungen gestellt, was die Langlebigkeit, die Lichtqualität, aber auch die Rohstoffverwertung und den Preis angeht. In konventionellen LEDs werden beispielsweise Bauteile mit einem hohen Anteil der so genannten Seltenen Erden verbaut.

Diese Metalle, zum Beispiel Yttrium und Lutetium, werden nur in wenigen Ländern, beispielsweise China, abgebaut. Diese Staaten nutzen ihre Monopolstellung und legen die Preise nach Belieben fest. Die Elektronikindustrie sucht daher nach Wegen, den Anteil der Seltenen Erden zu reduzieren, auch in den LED-Lampen.

Chemiker der Saar-Uni…

...um Professor Guido Kickelbick haben nun mit Partnern aus der Industrie (Osram, BASF) ein Verkapselungsmaterial entwickelt, das LEDs ohne Seltene Erden langlebiger und günstiger machen könnte. Das Material ist im Rahmen des noch laufenden Forschungsprojektes „Organische und Seltenerd-reduzierte Konversionsmaterialien für LED-basierte Beleuchtung“ (ORCA) entstanden, das vom Bund mit 1,9 Millionen Euro gefördert wird.

Die Seltenen Erden sind zu einem großen Teil…

...in den so genannten Konverterelementen verbaut, die aus dem ursprünglich blauen Licht des Halbleiters weißes Licht erzeugen. Man kann die Konverterfarbstoffe bereits heute durch organische Alternativen ersetzen, welche in der Herstellung deutlich preisgünstiger sind und keine Seltenen Erden enthalten. Diese sind jedoch empfindlich gegenüber den hohen Lichtleistungen, Temperaturen und Sauerstoff und müssen daher verkapselt werden.
 
»Am Beginn des Projektes haben wir versucht,…

...bestehende Verkapselungstechnologien zu verbessern. Uns wurde jedoch schnell klar, dass wir einen völlig neuen Ansatz benötigen«, so der Professor für Anorganische Festkörperchemie an der Saar-Uni, Guido Kickelbick, einer der Projektleiter in dieser interdisziplinären Studie.

Nach zweijähriger Arbeit ist es seinem Team nun gelungen, ein komplett neues Verkapselungsmaterial zu entwickeln, welches alle wesentlichen Anforderungen für die Verwendung organischer Farbstoffe in der LED erfüllt.
 
Das Material basiert auf einem speziellen Silikon,…

...dessen Eigenschaften sich durch die chemische Synthese nahezu beliebig festlegen lassen, je nach Anforderungen. Die wichtigsten Parameter sind erfüllt: Das Material ist thermisch sehr beständig, weist eine hohe Transparenz auf und ist leicht zu verarbeiten. Nebenbei spart das Material auch noch weitere Ressourcen. Bei konventionellen Materialien wird Platin als Katalysator für die Vernetzung der flüssigen Vorstufen eingesetzt, in dem neu entwickelten Material kann darauf komplett verzichtet werden.
 

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Rohstoffengpässe gefährden Wirtschaft

Kobalt ist der risikoreichste Rohstoff

Brasilien statt China

Wie sich die Versorgung mit Seltenen Erden sichern lässt

Bundesfinale 'Jugend forscht'

Umweltschonende Rückgewinnung von Neodym

Das Smartphone als Beamer

Grüner Laser für gestochen scharfe Projektionen

Universität des Saarlandes

Pumpen und Ventile aus Silikonfolie

Für ultrasparsame LED-Straßenleuchten

KIT entwickelt neuartiges Schaltungskonzept

LED/Lighting

Cree verkauft Geschäftsbereich Lighting

Held und Osram kooperieren

Nachrüstbare LED-Module für die Motorradjacke

Horticulture-Lighting

Tipps für ein effizientes Systemdesign

KIT

Eierschalen - Energiespeicher der Zukunft?

Osram Opto Semiconductors

Ex-BMW-Manager wird CEO bei Osram OS

Invest in Berliner IoT-Spezialisten

Osram kauft sich bei Beaconinside ein

Osram Licht AG

Osram bestätigt Marktgerüchte

Laser-Speckle-Photometrie

3D-Druck in Echtzeit überwachen

Ausgezeichnet mit FAIM-Forschungspreis

Neues Verfahren zur berührungslosen Strommessung

Osram

100.000 LEDs erleuchten den Petersdom

Heraeus

Herausforderung ­Micro-LED

Sehen und gesehen werden

LED-Entwicklung revolutioniert intelligente Scheinwerfer

Osram OS und GaN Systems

40 A-Treiber mit 1 ns Anstiegszeit für LiDAR-Systeme

Kommentar von Karsten Vierke, Signify

Neun Lichttrends für 2019

Bitkom

Das ist neu im Digitaljahr 2019

Osram

Biometrische Identifikation nun auch im Auto

Mikro-LED-Displays

Weniger Defekte auf dem Wafer

LED-Beleuchtung von Osram

Bald erstrahlt der Petersdom in neuem Licht

LED/Lighting

Licht-Industrie setzt auf Horticulture

Funkstandards für das Smart Home

Alexa, mach das Licht aus!

ISELED-Allianz

OSRAM Opto Semiconductors wird neues Mitglied

Osram Opto Semiconductors

Lebensmittelcheck per Smartphone

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Uni des Saarlandes

Weitere Artikel zu Osram GmbH

Weitere Artikel zu OSRAM GmbH MUC

Weitere Artikel zu OSRAM Opto Semiconductors GmbH

Weitere Artikel zu BASF AG

Weitere Artikel zu BASF AG

Weitere Artikel zu BASF IT Services GmbH

Weitere Artikel zu BASF AG

Weitere Artikel zu BASF SE

Weitere Artikel zu Forschung und Lehre

Weitere Artikel zu LEDs